Jedes Jahr am 2. Samstag im Dezember findet in unserem Dorf das allgemeine Laubharken satt. Wer Zeit hat, schultert den Rechen und wandert um 10 Uhr zu der einzig nennenswerten Kreuzung, die das Dorf besitzt. Es sind mal mehr, mal weniger Menschen und immer sind ein paar größere Kinder und Jugendliche dabei.
In kleineren Gruppen werden die Straßen nach übrig gebliebenem Laub durchforstet. Etwas später kommen die Bauern mit Traktoren, Anhängern und Mistgabeln, schaufeln die Laubhaufen auf die Anhänger und fahren sie zum Grünabladeplatz. Zum Abschluss gibt es Bier und Würstchen.
Mein Garten ist eine Laubwüste. Der Walnussbaum hat beim Einbruch des späten ersten Frosts sämtliche Blätter auf einmal abgeworfen. In der Vergangenheit entledigte er sich portionsweise seines Kleides. Da kam ich mit dem Laub rechen besser hinterher. Nun starre ich fassungslos auf die vielen tausend Walnussblätter, die wie ein Tuch den Boden bedecken.
Walnussblätter verrotten äußerst langsam, sie enthalten viel Gerbsäure und sind schlecht für den Rasen und die Beete. Sie sollten fortgeschafft werden. Ich komme nicht dazu, mich um sie zu kümmern.
In meiner Vorstellung gelingt es mir bis zum Laubharktag, mein Laub vor den Gartenzaun zu karren. Daraus wird nichts. Und so wandere ich nicht mit meinem Rechen zur Kreuzung, sondern stürzte mich auf mein eigenes Laub. Eine Nachbarin kommt für eine kleine Weile vorbei, um zu helfen.
Ich reche wie wild. Ich denke, wenn ich schnell fertig werde, kann ich mich an der Gemeinschaftsaktion beteiligen. Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht dabei bin.
Plötzlich merke ich, wie ich sehr ich mich anstrenge und dass mich das nicht schneller sein lässt. Ich ändere meine Technik und beginne, langsamer und bewusst zu rechen. Ich nehme das Gewicht des Rechens wahr. Sehe, wie der Boden von Laub befreit und das Laub zu kleinen Haufen zusammengeschoben wird. Ich rieche die kalte Luft. Ich bin entspannter und bewusster, aber nicht langsamer.
Plötzlich freue ich mich. Ich freue mich an meiner Tätigkeit. Ich freue mich daran, dass zur gleichen Zeit andere Menschen das Gleiche tun.
Wenn wir viel zu tun haben, werden wir oft hektisch vor lauter schnell-schnell. Wir denken, schneller ist effektiver. Nach meiner Erfahrung stimmt das nicht. Der einzig verlässliche Erfolgt von hektisch und schnell-schnell: Wir machen uns selbst fertig und stehen am Ende atemlos und mit blanken Nerven da.
Sich die Zeit zu nehmen, bewusst zu bemerken, was wir gerade tun, öffnet nicht nur eine Tür zur Freude. Wir verlieren auch weniger Energie.
Das ist meine Anstiftung für diese Woche: Nimm dir bei deinen Verrichtungen immer wieder Zeit zu bemerken, was du gerade tust. Wie angestrengt bist du? Kannst du etwas langsamer werden? Deine Handgriffe, deine Schritte bewusst spüren? Kannst du die Freude darin finden?
Und jetzt noch weihnachtliche Freudeanstiftungen zum Verschenken – für andere, für dich, für mich, für umsonst:
Das Anstiftung-zur-Freude Buch zum Verschenken!
„Spaziergang zum Hochzeitsbaum und 33 weitere Anstiftungen zur Freude“ heißt das gerade erste erschienene Buch. Hierfindest du eine Leseprobe. Das Buch kostet € 14 (€ 9,99 als E-Book). Du kannst es online, im stationären Buchhandel oder bei mir bestellen. Wenn du möchtest, schreibe ich gerne eine Widmung hinein.
Die #Freitagsbriefe zum Verschenken!
Du kannst eine Mitgliedschaft bei den #Freitagsbriefen verschenken. Das geht auch monatsweise. Eine Monatsmitgliedschaft ist bereits ab € 3 zu haben. Interessiert? Dann schau bei Steadyvorbei. Wenn du dich selbst mit den #Freitagsbriefen beschenken möchtest, geht es hierweiter.
Der Freudekurs zum Verschenken!
Am 10. Februar 2023 findet zum 6. Mal der Online Kurs „Auf der Spur der Freude – eine Abenteuerreise“ satt. Hier findest du weitere Informationen.
Wenndu mir etwas schenken möchtest:
Kannst du mich auf einen oder mehrere Kaffee/s einladen (der voreingestellte Betrag lässt sich verändern) über meine virtuelle Kaffeekasse. Die Kaffeekasse steht auf der Plattform ko-fi.com. Kofi verschenkt nicht nur einen freundlichen Regen von Herzen und Tassen an die Spendenden. Sondern nimmt keine Gebühren für Spenden. #freundlicheökonomie.
Für umsonst zum Hören:
Brandneu: Carina Schimmel hat ihr Interview mit mir in ihrem Wunderbare Gedanken Podcast Folge 89 veröffentlicht. Wir sind beide ganz bezaubert von unserem Gespräch. Hier kannst du es anhören.
Wenn du mehr darüber, erfahren möchtest, wie Freude in mein Leben gekommen ist, kannst du mich und meine Geschichten im „Verbindung schaffen“ Podcast Nr. 007 (mit der Lizenz zur Freude) von Anna Koschinski und Peter Weinberger hören.
Jedes Jahr am 2. Samstag im Dezember findet in unserem Dorf das allgemeine Laubharken satt. Wer Zeit hat, schultert den Rechen und wandert um 10 Uhr zu der einzig nennenswerten Kreuzung, die das Dorf besitzt. Es sind mal mehr, mal weniger Menschen und immer sind ein paar größere Kinder und Jugendliche dabei.
In kleineren Gruppen werden die Straßen nach übrig gebliebenem Laub durchforstet. Etwas später kommen die Bauern mit Traktoren, Anhängern und Mistgabeln, schaufeln die Laubhaufen auf die Anhänger und fahren sie zum Grünabladeplatz. Zum Abschluss gibt es Bier und Würstchen.
Mein Garten ist eine Laubwüste. Der Walnussbaum hat beim Einbruch des späten ersten Frosts sämtliche Blätter auf einmal abgeworfen. In der Vergangenheit entledigte er sich portionsweise seines Kleides. Da kam ich mit dem Laub rechen besser hinterher. Nun starre ich fassungslos auf die vielen tausend Walnussblätter, die wie ein Tuch den Boden bedecken.
Walnussblätter verrotten äußerst langsam, sie enthalten viel Gerbsäure und sind schlecht für den Rasen und die Beete. Sie sollten fortgeschafft werden. Ich komme nicht dazu, mich um sie zu kümmern.
In meiner Vorstellung gelingt es mir bis zum Laubharktag, mein Laub vor den Gartenzaun zu karren. Daraus wird nichts. Und so wandere ich nicht mit meinem Rechen zur Kreuzung, sondern stürzte mich auf mein eigenes Laub. Eine Nachbarin kommt für eine kleine Weile vorbei, um zu helfen.
Ich reche wie wild. Ich denke, wenn ich schnell fertig werde, kann ich mich an der Gemeinschaftsaktion beteiligen. Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht dabei bin.
Plötzlich merke ich, wie ich sehr ich mich anstrenge und dass mich das nicht schneller sein lässt. Ich ändere meine Technik und beginne, langsamer und bewusst zu rechen. Ich nehme das Gewicht des Rechens wahr. Sehe, wie der Boden von Laub befreit und das Laub zu kleinen Haufen zusammengeschoben wird. Ich rieche die kalte Luft. Ich bin entspannter und bewusster, aber nicht langsamer.
Plötzlich freue ich mich. Ich freue mich an meiner Tätigkeit. Ich freue mich daran, dass zur gleichen Zeit andere Menschen das Gleiche tun.
Wenn wir viel zu tun haben, werden wir oft hektisch vor lauter schnell-schnell. Wir denken, schneller ist effektiver. Nach meiner Erfahrung stimmt das nicht. Der einzig verlässliche Erfolgt von hektisch und schnell-schnell: Wir machen uns selbst fertig und stehen am Ende atemlos und mit blanken Nerven da.
Sich die Zeit zu nehmen, bewusst zu bemerken, was wir gerade tun, öffnet nicht nur eine Tür zur Freude. Wir verlieren auch weniger Energie.
Das ist meine Anstiftung für diese Woche: Nimm dir bei deinen Verrichtungen immer wieder Zeit zu bemerken, was du gerade tust. Wie angestrengt bist du? Kannst du etwas langsamer werden? Deine Handgriffe, deine Schritte bewusst spüren? Kannst du die Freude darin finden?
Und jetzt noch weihnachtliche Freudeanstiftungen zum Verschenken – für andere, für dich, für mich, für umsonst:
Das Anstiftung-zur-Freude Buch zum Verschenken!
„Spaziergang zum Hochzeitsbaum und 33 weitere Anstiftungen zur Freude“ heißt das gerade erste erschienene Buch. Hier findest du eine Leseprobe. Das Buch kostet € 14 (€ 9,99 als E-Book). Du kannst es online, im stationären Buchhandel oder bei mir bestellen. Wenn du möchtest, schreibe ich gerne eine Widmung hinein.
Die #Freitagsbriefe zum Verschenken!
Du kannst eine Mitgliedschaft bei den #Freitagsbriefen verschenken. Das geht auch monatsweise. Eine Monatsmitgliedschaft ist bereits ab € 3 zu haben. Interessiert? Dann schau bei Steady vorbei. Wenn du dich selbst mit den #Freitagsbriefen beschenken möchtest, geht es hier weiter.
Der Freudekurs zum Verschenken!
Am 10. Februar 2023 findet zum 6. Mal der Online Kurs „Auf der Spur der Freude – eine Abenteuerreise“ satt. Hier findest du weitere Informationen.
Wenn du mir etwas schenken möchtest:
Kannst du mich auf einen oder mehrere Kaffee/s einladen (der voreingestellte Betrag lässt sich verändern) über meine virtuelle Kaffeekasse. Die Kaffeekasse steht auf der Plattform ko-fi.com. Kofi verschenkt nicht nur einen freundlichen Regen von Herzen und Tassen an die Spendenden. Sondern nimmt keine Gebühren für Spenden. #freundlicheökonomie.
Für umsonst zum Hören: