Anstiftung zur Freude #21

Wo ist die Spur deines Lächelns?

Es ist früher Abend, als ich per Zoom an der Mittagsmeditation des New York Zen Centers teilnehme. Dreißig Minuten stilles Sitzen, dann Austausch in kleinen Gruppen.

Zum Schluss bleiben von den über fünfzig Teilnehmenden ein gutes Dutzend. Wir hängen noch ein bisschen miteinander herum. Ich bin dabei, weil ich neugierig bin.

Die Menschen kennen sich, sie sprechen über Mietbindung und dass sie gerade verreist sind. Ein betagter Teilnehmer meint: „Mein Therapeut hat mir gesagt, ich solle auf Situationen achten, die mich zum Lächeln bringen. Das tue ich nämlich eher selten. Lächeln. Ihr alle bringt mich gerade zum Lächeln.“

Wir lachen. Ich denke über den sprichwörtlich offenen Umgang der Amerikaner mit der Tatsache, therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen, nach. Dann kommen mir Zweifel, ob der alte Herr, der es faustdick hinter den Ohren hat, tatsächlich einen Therapeuten braucht, um die Spur seines Lächelns zu finden.

Wie dem auch sei: Kleinkinder lachen rund 400mal am Tag, Erwachsene nur noch an die 40mal. Wo ist die Spur unseres Lächelns und Lachens hingekommen beim Aufwachsen?

Das ist meine Anstiftung für diese Woche: achte auf das, was dich zum Lächeln oder zum Lachen bringt.

Gibt es Menschen, Situationen oder einfach den Moment, an dem du morgens aufwachst oder den ersten Schluck, den ersten Bissen des Tages trinkst oder isst, die dich zum Lächeln bringen? Oder? Oder? Notiere dir am Ende des Tages, was dich alles lächeln und lachen ließ.

Schreib mir, was du gefunden hast! hallo@eva-scheller.de