– für Fans des vielfältigen Künstlers, Denkers, Komponisten John Cage:
Am 5. Februar 2024 fand in der St. Buchardi Kirche in Halberstadt der 16. Tonwechsel statt. Dort wird ein Orgelstück von Cage aufgeführt, das sein Schöpfer mit der Anweisung versah: So langsam wie möglich.
Bei der Uraufführung dauerte die Performance etwas über 30 Minuten. Die moderne Technik macht es möglich, die Langsamkeit auf 639 Jahre auszudehnen. Alle paar Jahre kommt eine neue Orgelpfeife zum Einsatz oder eine alte wird außer Betrieb genommen. Die Menschen reisen in Scharen an, obwohl manchmal nur feinste Ohren den Unterschied hören können.
Mich begeistern die Langsamkeit und die Tatsache, dass das Stück weit über meine Lebenszeit, über viele Generationen hinaus angelegt worden ist.
In einem ständig gleichbleibenden Klang können wir uns niederlassen wie in einem stillen Feld. Cage hätte das gefallen.
Anlässlich der Aufführung einer Reihen von Stücken verschiedener Komponisten, die sich trotz unterschiedlicher Kompositionsweisen daran glichen, dass die Ausführung ihrer Aufführung unbestimmt war, also von zufälligen Kriterien und Einfällen abhing, erklärte Cage:
„Diese Stücke .. sind keine Objekte, sondern ihrem Wesen nach absichtslose Prozesse …. Wenn Töne Töne sind, so gibt das den Menschen, die sie hören, Gelegenheit, in ihrem eigenen Mittelpunkt zu sein.“
Cage wollte nicht etwas schaffen, das wiederholbar und in der Wiederholung zu verstehen, zu vermessen und zu bewerten wäre. Er wollte, dass Menschen die Distanz, die zwischen dem Ereignis und dem Erleben durch die Suche nach der passenden Einordnung entsteht, gar nicht erst entstehen lassen. Absichtslos sollten sie im Hören bleiben.
Hören. Stille. Nichtstun. Kein Ziel nirgends. Für eine Minute, eine Stunde. Ein paar hundert Jahre.
In ihrem Buch „Nichtstun – Resisting the Attention Economy“ schreibt die Künstlerin und Schriftstellerin Jenny Odell:
„Das Wesentliche am Nichtstun, so wie ich es definiere, ist nicht etwa, erfrischt und bereit zu gesteigerter Produktivität an die Arbeit zurückzukehren, sondern vielmehr zu hinterfragen, was wir derzeit als produktiv wahrnehmen.“
In diesem Sinne: Resist. Nimm einen bewussten Atemzug und noch einen. Schau, wo du deinen eigenen Mittelpunkt findest. Erst, wenn du dort angelangt bist, kannst du dich auf einer tiefen Ebene fragen, was du anstellen willst mit „deinem wilden, kostbaren Leben“ (Mary Oliver).
Wenn dich meine Anstiftung zur Freude inspiriert oder dir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat, und du etwas zurückgeben möchtest: Lade mich auf einen Kaffee ein über meine virtuelle Kaffeekasse hier. Danke! #freundlicheökonomie
– für Fans des vielfältigen Künstlers, Denkers, Komponisten John Cage:
Am 5. Februar 2024 fand in der St. Buchardi Kirche in Halberstadt der 16. Tonwechsel statt. Dort wird ein Orgelstück von Cage aufgeführt, das sein Schöpfer mit der Anweisung versah: So langsam wie möglich.
Bei der Uraufführung dauerte die Performance etwas über 30 Minuten. Die moderne Technik macht es möglich, die Langsamkeit auf 639 Jahre auszudehnen. Alle paar Jahre kommt eine neue Orgelpfeife zum Einsatz oder eine alte wird außer Betrieb genommen. Die Menschen reisen in Scharen an, obwohl manchmal nur feinste Ohren den Unterschied hören können.
Mich begeistern die Langsamkeit und die Tatsache, dass das Stück weit über meine Lebenszeit, über viele Generationen hinaus angelegt worden ist.
In einem ständig gleichbleibenden Klang können wir uns niederlassen wie in einem stillen Feld. Cage hätte das gefallen.
Anlässlich der Aufführung einer Reihen von Stücken verschiedener Komponisten, die sich trotz unterschiedlicher Kompositionsweisen daran glichen, dass die Ausführung ihrer Aufführung unbestimmt war, also von zufälligen Kriterien und Einfällen abhing, erklärte Cage:
„Diese Stücke .. sind keine Objekte, sondern ihrem Wesen nach absichtslose Prozesse …. Wenn Töne Töne sind, so gibt das den Menschen, die sie hören, Gelegenheit, in ihrem eigenen Mittelpunkt zu sein.“
Cage wollte nicht etwas schaffen, das wiederholbar und in der Wiederholung zu verstehen, zu vermessen und zu bewerten wäre. Er wollte, dass Menschen die Distanz, die zwischen dem Ereignis und dem Erleben durch die Suche nach der passenden Einordnung entsteht, gar nicht erst entstehen lassen. Absichtslos sollten sie im Hören bleiben.
Hören. Stille. Nichtstun. Kein Ziel nirgends. Für eine Minute, eine Stunde. Ein paar hundert Jahre.
In ihrem Buch „Nichtstun – Resisting the Attention Economy“ schreibt die Künstlerin und Schriftstellerin Jenny Odell:
„Das Wesentliche am Nichtstun, so wie ich es definiere, ist nicht etwa, erfrischt und bereit zu gesteigerter Produktivität an die Arbeit zurückzukehren, sondern vielmehr zu hinterfragen, was wir derzeit als produktiv wahrnehmen.“
In diesem Sinne: Resist. Nimm einen bewussten Atemzug und noch einen. Schau, wo du deinen eigenen Mittelpunkt findest. Erst, wenn du dort angelangt bist, kannst du dich auf einer tiefen Ebene fragen, was du anstellen willst mit „deinem wilden, kostbaren Leben“ (Mary Oliver).
Wenn dich meine Anstiftung zur Freude inspiriert oder dir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat, und du etwas zurückgeben möchtest: Lade mich auf einen Kaffee ein über meine virtuelle Kaffeekasse hier. Danke! #freundlicheökonomie