Diesen Text habe ich bereits vor einiger Zeit geschrieben und konnte ihn nicht zu Ende bringen. Es war mir nicht möglich, über das eine zu schreiben und das andere auszuklammern.
Gerade ist mir (wieder einmal) klar geworden, dass Freude nichts ausklammert, nichts versteckt, keine Hierarchie von Gefühlen kennt.
Meine These ist ja gerade, dass sich Freudekerne überall finden lassen. Dass sie zusammen mit dem existieren, was wir schwierig finden oder ablehnen. Freude ist die Lehrmeistern des genau und tiefer Schauen. Und so wird nun die kleine Geschichte nichts mehr auslassen. Sie beginnt wie folgt:
In meinem Garten wohnen zwei Weinbergschnecken. Vielleicht sind es mehr, allerdings habe ich nur zwei Exemplare zur gleichen Zeit in verschiedenen Ecken des Gartens gesehen.
Weinbergschnecken machen seltsame Dinge, wie sich in die Erde eingraben oder sich an der Unterseite meines Terrassenteppichs festsaugen. In einem Moment sind sie hier und im nächsten schon wo ganz anders und dann sind sie mehr als einen Tag an ein und demselben Ort (mein Teppich!).
Sie faszinieren sie mich durch ihre schiere Größe. Schnecken tummeln sich in der einen und anderen Form schon an die 500 Millionen Jahre auf der Welt.
Ich staune.
Weinbergschnecken können sie bis zwanzig Jahre alt werden und ich hoffe, die in meinem Garten schaffen die ganze Strecke. Sie fressen keine jungen Pflanzen, sondern gerne, was nicht mehr so frisch ist, und vor allem fressen sie Nacktschneckeneier.
An dieser Stelle räume ich ein, was ich zuerst nicht aufschreiben wollte: mich faszinieren auch Nacktschnecken. Ich mag sie nicht und ich mag nicht, was sie in meinem Garten mit Jungpflanzen anstellen. Dass in diesem Jahr die winzigen Buschbohnenschoten immer wieder abgefressen wurden, geht sicher auch auf ihr Konto. Als es im Sommer viel regnete, suchten Heerscharen von ihnen meinen Garten heim; an einem Abend sammelte ich in Windeseile 130 Exemplare, die ich in den angrenzenden Wald radelte.
Trotz allem: ich sehe die Eleganz ihrer Bewegung. Ich sehe ihre Zielstrebigkeit. Ich freue mich an den Bewegungen ihrer Fühler.
Nacktschnecken lehren mich, ich muss etwas nicht mögen, um Freude darin zu finden. Für mich ist das eine der wichtigsten Freude-Lektionen. Ich kann meine Begrenzungen überwinden, wenn ich der Spur der Freude folge. Ich kann etwas Versöhnliches entdecken. Ich kann trotz Ablehnung freundlich bleiben.
Das ist meine Anstiftung für diese Woche: Finde immer wieder Freude mit den Tieren, die deine Umgebung bevölkern. Egal, ob es sich um vierbeinige Hausfreund*innen handelt oder um vielbeinige Insekten. Und vielleicht kannst du auch Freude finden in etwas, was du im Grunde ablehnst.
Schreib in den Kommentar, was du gefunden hast.
PS: Wenn dich meine Anstiftung zur Freude inspiriert oder dir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat, und du etwas zurückgeben möchtest: lade mich auf einen Kaffee ein über meine virtuelle Kaffeekasse hier. Danke! #freundlicheökonomie
#AnstiftungzurFreude – kannst du abonnieren. Wöchentlich kostenfrei. Freude ist der am stärksten unterschätzte Resilienz Faktor. Freude können wir nie genug haben. Abonniere sie hier!
Diesen Text habe ich bereits vor einiger Zeit geschrieben und konnte ihn nicht zu Ende bringen. Es war mir nicht möglich, über das eine zu schreiben und das andere auszuklammern.
Gerade ist mir (wieder einmal) klar geworden, dass Freude nichts ausklammert, nichts versteckt, keine Hierarchie von Gefühlen kennt.
Meine These ist ja gerade, dass sich Freudekerne überall finden lassen. Dass sie zusammen mit dem existieren, was wir schwierig finden oder ablehnen. Freude ist die Lehrmeistern des genau und tiefer Schauen. Und so wird nun die kleine Geschichte nichts mehr auslassen. Sie beginnt wie folgt:
In meinem Garten wohnen zwei Weinbergschnecken. Vielleicht sind es mehr, allerdings habe ich nur zwei Exemplare zur gleichen Zeit in verschiedenen Ecken des Gartens gesehen.
Weinbergschnecken machen seltsame Dinge, wie sich in die Erde eingraben oder sich an der Unterseite meines Terrassenteppichs festsaugen. In einem Moment sind sie hier und im nächsten schon wo ganz anders und dann sind sie mehr als einen Tag an ein und demselben Ort (mein Teppich!).
Sie faszinieren sie mich durch ihre schiere Größe. Schnecken tummeln sich in der einen und anderen Form schon an die 500 Millionen Jahre auf der Welt.
Ich staune.
Weinbergschnecken können sie bis zwanzig Jahre alt werden und ich hoffe, die in meinem Garten schaffen die ganze Strecke. Sie fressen keine jungen Pflanzen, sondern gerne, was nicht mehr so frisch ist, und vor allem fressen sie Nacktschneckeneier.
An dieser Stelle räume ich ein, was ich zuerst nicht aufschreiben wollte: mich faszinieren auch Nacktschnecken. Ich mag sie nicht und ich mag nicht, was sie in meinem Garten mit Jungpflanzen anstellen. Dass in diesem Jahr die winzigen Buschbohnenschoten immer wieder abgefressen wurden, geht sicher auch auf ihr Konto. Als es im Sommer viel regnete, suchten Heerscharen von ihnen meinen Garten heim; an einem Abend sammelte ich in Windeseile 130 Exemplare, die ich in den angrenzenden Wald radelte.
Trotz allem: ich sehe die Eleganz ihrer Bewegung. Ich sehe ihre Zielstrebigkeit. Ich freue mich an den Bewegungen ihrer Fühler.
Nacktschnecken lehren mich, ich muss etwas nicht mögen, um Freude darin zu finden. Für mich ist das eine der wichtigsten Freude-Lektionen. Ich kann meine Begrenzungen überwinden, wenn ich der Spur der Freude folge. Ich kann etwas Versöhnliches entdecken. Ich kann trotz Ablehnung freundlich bleiben.
Das ist meine Anstiftung für diese Woche: Finde immer wieder Freude mit den Tieren, die deine Umgebung bevölkern. Egal, ob es sich um vierbeinige Hausfreund*innen handelt oder um vielbeinige Insekten. Und vielleicht kannst du auch Freude finden in etwas, was du im Grunde ablehnst.
Schreib in den Kommentar, was du gefunden hast.
PS: Wenn dich meine Anstiftung zur Freude inspiriert oder dir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat, und du etwas zurückgeben möchtest: lade mich auf einen Kaffee ein über meine virtuelle Kaffeekasse hier. Danke! #freundlicheökonomie
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