Der Saal, in dem unsere Chorproben stattfinden, liegt in einer Straße niedriger Häuser, die lückenlos aneinander gebaut sind. Das Trottoir reicht bis zu ihren Fassaden, also alles sehr steinern. Allerdings: In dieser Straße wachsen ein paar spektakuläre Kletterrosen die Hauswände hoch und bringen in unerwarteter Weise Farbe und Leben und auch etwas Unordnung zu den Steinen.
Nach der Chorprobe treffe ich die Besitzerin einer weißen puscheligen Ramblerrose beim Zusammenfegen von Blütenblättern an.
Zu beiden Seiten der Haustür hat sich je ein Strauch emporgeschwungen. Der linke, der sich in eine schwere Wolke von vielleicht tausend Blüten ergießt, war zuerst da. Der rechte, noch nicht ganz so üppige, hat sich selbst ausgesät. Das erfahre ich von der Dame mit dem Besen, als ich stehenbleibe und erkläre, wie sehr ich mich jedes Mal an der Pracht vor ihrem Hause freute.
Wir rätseln beide über die Fähigkeit der Rosen, inmitten von Stein, mit so gut wie keiner Erde, genug Wasser und Nahrung zu finden. Sie gründen tief, sagt die Dame.
Wenn wir tief gründen in etwas, das uns nährt, können wir trotz unwirtlicher Umgebung überleben. „Bloom where you are planted“ steht auf dem T-Shirt, das ich bei der Gartenarbeit trage.
Nach dem Gespräch über die weißen Ramblerrosen hat dieser Satz eine weiter Dimension für mich bekommen. Dort zu blühen, wo ich gerade bin, bedeutet auch, den Blütenstaub zu verstreuen. Anderen Freude zu bringen, von Freude zu erzählen. Damit sie sich aussät und spektakulär weiterwächst. Indem ich das tue, wächst auch die Freude in mir. Mit jedem Mal werden ihre Wurzeln tiefer.
Das ist meine Anstiftung heute: Finde Möglichkeiten, den Blütenstaub der Freude zu verstreuen. Mindestens einmal am Tag. Genau dort, wo du gerade bist
Ach, da würde ich ja gerne ein Bild von meinen Rosen beisteuern. Die sind auch gerade so prächtig.
„Bloom where you are planted“ , das gefälltmir 🙂
Kürzlich – ich war wohl gerade am Hadern mit meiner Situation – betrachtete ich ein Bild mit dem Titel: Jede an ihrem Platz. Und eine Stimme ohne Laut sprach zu mir: Du bist am richtigen Platz; genau hier.
Danke für die Erinnerung 🙂
Ich kann noch einen Satz beisteuern, den mir eine Freundin mal gesagt hat, als ich sehr haderte mit mir und dem Sein: Das Leben hat es so gewollt. (Gemeint: du an dieser Stelle mit diesen Aufgaben und Schwierigkeiten und Talenten usw usf)
Der Saal, in dem unsere Chorproben stattfinden, liegt in einer Straße niedriger Häuser, die lückenlos aneinander gebaut sind. Das Trottoir reicht bis zu ihren Fassaden, also alles sehr steinern. Allerdings: In dieser Straße wachsen ein paar spektakuläre Kletterrosen die Hauswände hoch und bringen in unerwarteter Weise Farbe und Leben und auch etwas Unordnung zu den Steinen.
Nach der Chorprobe treffe ich die Besitzerin einer weißen puscheligen Ramblerrose beim Zusammenfegen von Blütenblättern an.
Zu beiden Seiten der Haustür hat sich je ein Strauch emporgeschwungen. Der linke, der sich in eine schwere Wolke von vielleicht tausend Blüten ergießt, war zuerst da. Der rechte, noch nicht ganz so üppige, hat sich selbst ausgesät. Das erfahre ich von der Dame mit dem Besen, als ich stehenbleibe und erkläre, wie sehr ich mich jedes Mal an der Pracht vor ihrem Hause freute.
Wir rätseln beide über die Fähigkeit der Rosen, inmitten von Stein, mit so gut wie keiner Erde, genug Wasser und Nahrung zu finden. Sie gründen tief, sagt die Dame.
Wenn wir tief gründen in etwas, das uns nährt, können wir trotz unwirtlicher Umgebung überleben. „Bloom where you are planted“ steht auf dem T-Shirt, das ich bei der Gartenarbeit trage.
Nach dem Gespräch über die weißen Ramblerrosen hat dieser Satz eine weiter Dimension für mich bekommen. Dort zu blühen, wo ich gerade bin, bedeutet auch, den Blütenstaub zu verstreuen. Anderen Freude zu bringen, von Freude zu erzählen. Damit sie sich aussät und spektakulär weiterwächst. Indem ich das tue, wächst auch die Freude in mir. Mit jedem Mal werden ihre Wurzeln tiefer.
Das ist meine Anstiftung heute: Finde Möglichkeiten, den Blütenstaub der Freude zu verstreuen. Mindestens einmal am Tag. Genau dort, wo du gerade bist
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Comments (2)
Ach, da würde ich ja gerne ein Bild von meinen Rosen beisteuern. Die sind auch gerade so prächtig.
„Bloom where you are planted“ , das gefälltmir 🙂
Kürzlich – ich war wohl gerade am Hadern mit meiner Situation – betrachtete ich ein Bild mit dem Titel: Jede an ihrem Platz. Und eine Stimme ohne Laut sprach zu mir: Du bist am richtigen Platz; genau hier.
Danke für die Erinnerung 🙂
Ich kann noch einen Satz beisteuern, den mir eine Freundin mal gesagt hat, als ich sehr haderte mit mir und dem Sein: Das Leben hat es so gewollt. (Gemeint: du an dieser Stelle mit diesen Aufgaben und Schwierigkeiten und Talenten usw usf)