In Lüchow vor dem Bekleidungsgeschäft drei Generationen Frauen. Im Vorbeigehen höre ich die Großmutter über die kleine Enkelin sagen: „Wenn sie nur einen Lutscher hat, ist sie glücklich.“
Ich lache und bemerke: „ In diesem Alter ist es mit dem Glücklichsein noch eine ziemlich einfache Angelegenheit.“ Die Großmutter lacht auch und antwortet: „Ja, aber wir Alten machen uns das Leben oft selbst schwer.“ Jetzt lachen wir beide. Ich fühle mein Herz aufgehen und empfinde große Zuneigung für die drei mir unbekannten Menschen.
Die Psychologieprofessorin Barbara L. Fredrickson, Pionierin der Erforschung positiver Gefühle, hat in 2013 ihre Forschungsergebnisse zur Biologie der Liebe veröffentlicht „Love 2.0“. In 2023 ist das Buch in deutscher Übersetzung erschienen „Die Macht der Liebe: Ein neuer Blick auf das größte Gefühl“.
Fredrickson lädt die Leser*innen ein, alle gängigen Vorstellungen über Liebe hinter sich zu lassen, vor allem die, dass sie exklusiv sei im romantischen, familiären oder freundschaftlichen Kontext.
Fredrickson hat erforscht, in welcher Weise Liebe Teil unserer Biologie ist und dass sie sich, sehr kurz gefasst, durch drei miteinander verbundenen Aspekte definieren lässt.
1.Das Teilen eines oder mehrere positiver Gefühle mit einem anderen Menschen. 2.Synchronizität zwischen der eigenen und der Biochemie einer anderen Person. 3.Eine bewusste Absicht, für das Wohlergehen der jeweils anderen Person zu sorgen.
In diesem Sinne verstanden, ist Liebe grundsätzlich in jeder Begegnung verfügbar.
Seit ich das gelesen habe, beginne ich ein Gespräch mit Menschen, die mir in Alltagssituation begegnen. Es ist erstaunlich, wie oft mein Herz berührt wird von dem meist kurzen Austausch. Wenn ich an die Interaktionen zurückdenke, scheint sie ein besonderes Licht hell strahlen zu lassen.
Zurück bleibt in mir regelmäßig der tiefe Wunsch, dass es diesen Menschen wohlergehen möge. Dass sie gesund und glücklich sein mögen.
Gleichzeitig merke ich deutlich, wenn die „Synchronizität der Biochemie“ nicht vorhanden ist.
Fredrickson bemerkt dazu, „positivity resonance“ (Positivitätsresonanz) entspringe nicht dem Zufall. Sie entstehe durch bestimmte Gedankenmuster und Handlungen.
Menschen, die verschlossen sind, sich fürchten oder keine Zeit haben, sind eher weniger offen für die Liebe in einer kurzen Begegnung. Das kann sich allerdings ändern im Verlauf der Interaktion.
Das ist meine Anstiftung heute: Finde Gelegenheiten, mit fremden Menschen in Kontakt zu treten. Schau, welche positiven Gefühle du mit ihnen teilen kannst und in welcher Weise dies dein Herz und deine Haltung ihnen gegenüber berührt.
Lass einen Kommentar zurück, was du gefunden hast.
Wenn dich meine Anstiftung zur Freude inspiriert oder dir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat, gib mir einen Kaffee aus über meine virtuelle Kaffeekasse hier. Danke! #freundlicheökonomie
moin moin. danke für eure Beiträge! ich muß an eine Fußball WM vor ? Jahren denken. der Fußball interessiert mich nicht so, aber wie sich immer wieder soviele Menschen auf ihre Art gefreut haben, das war nicht zu überhören. public viewing, Autocorsos… am besten gefiel mir damals wie die Italiener sich gefreut haben 🙂
ich beobachte zur Zeit immer wieder, wie die Biologie die Kontakt-Freudigkeit beeinflußt. Der präfrontale Cortex – diesen Teil des Hirns braucht mensch für soziales – funktioniert einfach nicht so gut, wenn das System im Alarmzustand ist. Stress, Angst, Zeitdruck… aber einigermaßen entspannt geht es relativ leicht. Ich glaube dann ist auch diese Synchronizität, das miteinander Schwingen, leichter zu erreichen. umgekehrt hilft ja Lieben auch bissl gegen Stress, oder? Aber da könnte ich ja Frau Fredrickson genauer fragen. echt, die gibt Kurse? toll!
Liebe Eva, danke für deine vielfältigen Überlegungen. Ja, Synchronizität, das sagt Fredrickson auch, der gemeinsame Resonanzraum. Ich glaube unbedingt, dass Liebe gegen Stress hilft, sie kann das autonome Nervensystem beruhigen. Ich muss bei deinem Fußallbeispiel an 2006 denken und die neue Art, die wir entdeckten, in großen Gruppen zu feiern. Sehr herzlich Eva
Liebe Eva, ja das ist eine schöne Praxis! Ich habe mir auch angewöhnt, Menschen einfach so anzusprechen und Ihnen damit zu zeigen, dass ich sie wahrnehme.
Gestern kam die Kassiererin der Tankstelle kauend auf mich zu und ich fragte sie, ob ich sie beim Frühstück gestört hätte. Sie antwortete grinsend: „Nein: Eis.“ Na, da haben wir beide gegrinst.
Im Buddhismus UND in der Quantenphysik heisst es ja: die Grundlage von allem ist Beziehung.
Ich will mich immer öfter daran erinnern und stelle fest: die meisten Menschen reagieren freundlich, erstaunt oder amüsiert.
Und ich bekomme die Chance, vielleicht ein paar Voreingenommenheiten abzubauen, oder auch die eine oder andre Überrraschung einzusammeln.
Liebe Ele, danke für deine schönen Geschichten!! Und danke auch für die Erinnerung, dass die Grundlage von allem Beziehung ist. Wenn wir nicht in Beziehung gehen, finden wir nie die Chance, Voreingenommenheiten abzubauen und Überraschungen einzusammeln. Herzliche Grüße Eva
Liebe Eva, diese Geschichte hat mir gerade ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.
Ich mache gerade einen Kurs bei Barbara Fredrickson, wo es genau darum geht, was du oben beschrieben hast.
Und zudem war ich heute in München unterwegs und hatte eine sehr nette und herzliche Begegnung mit einer Frau, die auf der Straße das Unkraut von der minikleinen Grünfläche rund um einen Baum ausgerissen hat. Anwohner kümmern sich neuerdings um diese kleinen grünen Inseln, die doch noch ab und zu in der Stadt zu finden sind. Sie pflanzen Blumen an und kümmern sich ums Gießen. Ich sprach sie an, und weiß jetzt, wem ich meine zahlreichen Ringelblumen- und Bienenfutter-Samen bringen werde.
Diese kurze Begegnung überstrahlt den ganzen Stress und Lärm, den ich vorher erlebt hatte.
Liebe Cornelia, vielen Dank für diese schöne Geschichte! Das ist ja toll, dass Barbara Fredrickson einen Kurs entwickelt hat fürs „Lieben“! Genau das ist es: eine Verbindung entsteht in einem kurzen Moment, die Negatives überstrahlt und fortwirkt. Auch dadurch, dass du deine Samen an die Frau verschenken wirst und die Blumen, die aus deinen Samen wachsen, anderen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Herzliche Grüße Eva
In Lüchow vor dem Bekleidungsgeschäft drei Generationen Frauen. Im Vorbeigehen höre ich die Großmutter über die kleine Enkelin sagen: „Wenn sie nur einen Lutscher hat, ist sie glücklich.“
Ich lache und bemerke: „ In diesem Alter ist es mit dem Glücklichsein noch eine ziemlich einfache Angelegenheit.“ Die Großmutter lacht auch und antwortet: „Ja, aber wir Alten machen uns das Leben oft selbst schwer.“ Jetzt lachen wir beide. Ich fühle mein Herz aufgehen und empfinde große Zuneigung für die drei mir unbekannten Menschen.
Die Psychologieprofessorin Barbara L. Fredrickson, Pionierin der Erforschung positiver Gefühle, hat in 2013 ihre Forschungsergebnisse zur Biologie der Liebe veröffentlicht „Love 2.0“. In 2023 ist das Buch in deutscher Übersetzung erschienen „Die Macht der Liebe: Ein neuer Blick auf das größte Gefühl“.
Fredrickson lädt die Leser*innen ein, alle gängigen Vorstellungen über Liebe hinter sich zu lassen, vor allem die, dass sie exklusiv sei im romantischen, familiären oder freundschaftlichen Kontext.
Fredrickson hat erforscht, in welcher Weise Liebe Teil unserer Biologie ist und dass sie sich, sehr kurz gefasst, durch drei miteinander verbundenen Aspekte definieren lässt.
1. Das Teilen eines oder mehrere positiver Gefühle mit einem anderen Menschen.
2. Synchronizität zwischen der eigenen und der Biochemie einer anderen Person.
3. Eine bewusste Absicht, für das Wohlergehen der jeweils anderen Person zu sorgen.
In diesem Sinne verstanden, ist Liebe grundsätzlich in jeder Begegnung verfügbar.
Seit ich das gelesen habe, beginne ich ein Gespräch mit Menschen, die mir in Alltagssituation begegnen. Es ist erstaunlich, wie oft mein Herz berührt wird von dem meist kurzen Austausch. Wenn ich an die Interaktionen zurückdenke, scheint sie ein besonderes Licht hell strahlen zu lassen.
Zurück bleibt in mir regelmäßig der tiefe Wunsch, dass es diesen Menschen wohlergehen möge. Dass sie gesund und glücklich sein mögen.
Gleichzeitig merke ich deutlich, wenn die „Synchronizität der Biochemie“ nicht vorhanden ist.
Fredrickson bemerkt dazu, „positivity resonance“ (Positivitätsresonanz) entspringe nicht dem Zufall. Sie entstehe durch bestimmte Gedankenmuster und Handlungen.
Menschen, die verschlossen sind, sich fürchten oder keine Zeit haben, sind eher weniger offen für die Liebe in einer kurzen Begegnung. Das kann sich allerdings ändern im Verlauf der Interaktion.
Das ist meine Anstiftung heute: Finde Gelegenheiten, mit fremden Menschen in Kontakt zu treten. Schau, welche positiven Gefühle du mit ihnen teilen kannst und in welcher Weise dies dein Herz und deine Haltung ihnen gegenüber berührt.
Lass einen Kommentar zurück, was du gefunden hast.
Wenn dich meine Anstiftung zur Freude inspiriert oder dir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat, gib mir einen Kaffee aus über meine virtuelle Kaffeekasse hier. Danke! #freundlicheökonomie
Herzlich
Eva
Comments (6)
moin moin. danke für eure Beiträge! ich muß an eine Fußball WM vor ? Jahren denken. der Fußball interessiert mich nicht so, aber wie sich immer wieder soviele Menschen auf ihre Art gefreut haben, das war nicht zu überhören. public viewing, Autocorsos… am besten gefiel mir damals wie die Italiener sich gefreut haben 🙂
ich beobachte zur Zeit immer wieder, wie die Biologie die Kontakt-Freudigkeit beeinflußt. Der präfrontale Cortex – diesen Teil des Hirns braucht mensch für soziales – funktioniert einfach nicht so gut, wenn das System im Alarmzustand ist. Stress, Angst, Zeitdruck… aber einigermaßen entspannt geht es relativ leicht. Ich glaube dann ist auch diese Synchronizität, das miteinander Schwingen, leichter zu erreichen. umgekehrt hilft ja Lieben auch bissl gegen Stress, oder? Aber da könnte ich ja Frau Fredrickson genauer fragen. echt, die gibt Kurse? toll!
Liebe Eva, danke für deine vielfältigen Überlegungen. Ja, Synchronizität, das sagt Fredrickson auch, der gemeinsame Resonanzraum. Ich glaube unbedingt, dass Liebe gegen Stress hilft, sie kann das autonome Nervensystem beruhigen. Ich muss bei deinem Fußallbeispiel an 2006 denken und die neue Art, die wir entdeckten, in großen Gruppen zu feiern. Sehr herzlich Eva
Liebe Eva, ja das ist eine schöne Praxis! Ich habe mir auch angewöhnt, Menschen einfach so anzusprechen und Ihnen damit zu zeigen, dass ich sie wahrnehme.
Gestern kam die Kassiererin der Tankstelle kauend auf mich zu und ich fragte sie, ob ich sie beim Frühstück gestört hätte. Sie antwortete grinsend: „Nein: Eis.“ Na, da haben wir beide gegrinst.
Im Buddhismus UND in der Quantenphysik heisst es ja: die Grundlage von allem ist Beziehung.
Ich will mich immer öfter daran erinnern und stelle fest: die meisten Menschen reagieren freundlich, erstaunt oder amüsiert.
Und ich bekomme die Chance, vielleicht ein paar Voreingenommenheiten abzubauen, oder auch die eine oder andre Überrraschung einzusammeln.
Danke für deine Erinnerung!
Liebe Grüße Ele
Liebe Ele, danke für deine schönen Geschichten!! Und danke auch für die Erinnerung, dass die Grundlage von allem Beziehung ist. Wenn wir nicht in Beziehung gehen, finden wir nie die Chance, Voreingenommenheiten abzubauen und Überraschungen einzusammeln. Herzliche Grüße Eva
Liebe Eva, diese Geschichte hat mir gerade ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.
Ich mache gerade einen Kurs bei Barbara Fredrickson, wo es genau darum geht, was du oben beschrieben hast.
Und zudem war ich heute in München unterwegs und hatte eine sehr nette und herzliche Begegnung mit einer Frau, die auf der Straße das Unkraut von der minikleinen Grünfläche rund um einen Baum ausgerissen hat. Anwohner kümmern sich neuerdings um diese kleinen grünen Inseln, die doch noch ab und zu in der Stadt zu finden sind. Sie pflanzen Blumen an und kümmern sich ums Gießen. Ich sprach sie an, und weiß jetzt, wem ich meine zahlreichen Ringelblumen- und Bienenfutter-Samen bringen werde.
Diese kurze Begegnung überstrahlt den ganzen Stress und Lärm, den ich vorher erlebt hatte.
Liebe Cornelia, vielen Dank für diese schöne Geschichte! Das ist ja toll, dass Barbara Fredrickson einen Kurs entwickelt hat fürs „Lieben“! Genau das ist es: eine Verbindung entsteht in einem kurzen Moment, die Negatives überstrahlt und fortwirkt. Auch dadurch, dass du deine Samen an die Frau verschenken wirst und die Blumen, die aus deinen Samen wachsen, anderen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Herzliche Grüße Eva