Vom in den Harnisch geraten und der letzten der menschlichen Wahlmöglichkeiten
Ich versuche, mich möglichst wenig aufzuregen. Das ist eine Haltung, für die ich mich ganz gerne mag. Früher war das anders. Ich konnte mich gnadenlos und sehr nachhaltig aufregen. Da kam ich auch nicht besonders gut zurecht mit mir.
Trotzdem gibt es Dinge, die mich mehr oder weniger zuverlässig in den Harnisch bringen. Mein Großvater erklärte mir, was es damit auf sich hat. Als Kind war ich Fan von Sagen- und Rittergeschichten. Und heute entzückt mich, dass ohne Kenntnis von Traumatriggerpunkten und Stressreaktionen des autonomen Nervensystems die Menschen im ausgehenden Mittelalter bildhaft benennen konnten, was passiert, wenn wir uns ärgern: wir machen uns bereit, zu kämpfen.
Die Welt schlechtreden, das gehört zu den Dingen, die mich zuverlässig in den Harnisch bringen.
Vor allem, wenn dies flächendeckend (verkaufte Auflage in IV/2021 über 600.000) durch eine von mir geschätzte Wochenzeitung kurz vor Ostern geschieht. Zuverlässigerweise geht es Ostern um Hoffnung. Doch das wäre ja ein zu positives Thema, deshalb muss eingeflochten werden die Behauptung, es gäbe nicht viel Anlass zum Optimismus. Hä?, denke ich.
Optimismus ist die Fähigkeit, den blauen Himmel hinter den Wolken zu ahnen.
Madeleine Robinson
Was spricht denn eigentlich grundsätzlich gegen eine „heitere, zuversichtliche, lebensbejahende Grundhaltung“ hier in diesem Land? (Sonnenblumenöllage? Benzinpreise? Ernsthaft !?) Wieso muss ich alle Nas lang die selbst-hypnotische Beteuerung lesen, wie furchtbar die Welt ist? Ist denn das immer noch nicht im Mainstream angekommen, dass in erster Linie unsere Lebenskonzepte unsere Weltwahrnehmung bestimmen und nicht das Geschehen in der Welt?
Die Lesenden stellen sich bitte vor, wie ich bei diesen Fragen jeweils mit der Lanze herumfuchtele und bei jedem Fragezeichen ein Loch wahlweise in den Boden oder die Luft stoße.
Der Altersforscher Sven Voelpel hat in seinem jüngsten Buch sieben Säulen benannt, die dazu beitragen, bis ins hohe Alter gesund zu bleiben. Auf die Frage, welche davon die wichtigste sei, nannte er die „positive Lebenseinstellung“. Mit einer positiven Grundeinstellung können die Menschen im Schnitt 7,5 Jahre länger leben.
Leute, trainiert die Fähigkeit, den blauen Himmel hinter den Wolken zu ahnen, kann ich da nur sagen.
Zwischenzeitlich sind Lanze und Harnisch wieder im Kleiderschrank. Denn:
Die letzte der menschlichen Freiheiten besteht in der Wahl der Einstellung zu den Dingen.
Viktor Frankl
(Deshalb versuche ich, mich so wenig wie möglich aufzuregen. Damit ich meine Wahlfreiheit behalte).
Weiterhin bestehen bleibt die Einladung, sich über die Konzepte, nach denen wir leben, Gedanken zu machen.
Caroline Myss, bei der ich gerade einen kleinen Kurs belegt habe, kommt mir zu Hilfe dabei.
Sie unterscheidet Entwicklungsphasen, des Individuums wie der Menschheit. In der ersten Phase leben wir mit dem Kollektiv und machen uns die „allgemeine Meinung“ zu eigen. Nichts anderes hat Bestand, jede Abweichung wird bekämpft, „Wir“ gegen „Ihr“ dominiert. Viele Menschen bleiben in diesem Kontext, der Sicherheit bietet und keine schwierigen eigenen Denk- und Entscheidungsschritte fordert.
In der nächsten Phase geht es um die Individualisierung. Was möchte ich erreichen, was ist mir wichtig, nach welchen Werten möchte ich leben, sind hier die entscheidenden Fragen. Das „eigene Ding zu machen“ ist meist eine Herausforderung, die misstrauisch beäugt wird. Doch erfahren Menschen, die sich selbst verwirklichen, für ihren Mut auch immer wieder viel Zuspruch.
Die dritte Phase ist die, die Myss „cooperation with the divine“ nennt. Dabei geht es darum, das, was wir am besten und liebsten tun, in den Dienst der Allgemeinheit stellen. Ohne uns den Kopf über das Ergebnis zu zerbrechen.
Jede dieser Phasen hat ihren Nutzen und ihre Berechtigung. Wahrscheinlich rutschen wir regelmäßig zwischen ihnen hin und her. Mir scheint allerdings naheliegend, dass die nachhaltig positiven und heilsamen Veränderungen in der Welt von Menschen bewirkt werden, die aus der Haltung der Phase drei heraus agieren. Jedenfalls fallen mir gleich ein paar Dutzend Beispiele ein.
Und, ehrlich gesagt, wir sollten uns intensiv um Phase drei kümmern. Die Welt braucht nicht mehr ich gegen du oder Feststecken in Selbstverwirklichung.
Was hat das nun mit dem Schlechtreden der Welt zu tun?
Jede noch so kleine Entscheidung zieht eine Konsequenz nach sich. Für das Individuum. Wie auch für das Große und Ganze. Das fängt an mit der Entscheidung, in welchen Worten wir reden und denken.
Wie oft bestehen wir darauf, anderen Menschen zu erzählen, was oder wen wir nicht mögen oder was nicht gut läuft? Wie oft formulieren wir Abwertungen? Wie gestalten wir unseren inneren Dialog?
Warum schreiben wir über Hoffnung und sagen im selben Atemzug, es gäbe keinen oder kaum Anlass dazu?
Was macht das mit den Menschen, die unsere Worte hören und/oder lesen? Was macht Negativität mit uns? (Scheint jedenfalls lebensverkürzend zu wirken, s. Sven Voelpel).
Warum entscheiden wir uns, das hinzunehmen? Warum entscheiden wir uns, den schlechten Nachrichten viele Stunden unserer Lebenszeit zu schenken?
Ich glaube, wir haben eine kollektive Übereinkunft des Negativen als gemeinsamer Nenner. Sich zu beschweren, andere zu beschimpfen, verantwortlich zu machen und auch mit Hass zu überziehen, ermöglicht Verbindung. Verbindung hilft bei der Identitätsbestimmung.
Aber ehrlich: will ich mich wirklich so verankern? Ist mein Platz bei den Menschen, die nach 20 Jahren noch einen roten Kopf bekommen, weil damals X gemein zu ihnen war? Möchte ich in den Beschwerderefrain über Wetter, Bahn, leere Regale und all die Dinge einstimmen, über die sich täglich trefflich schimpfen lässt?
Uns fehlt, als Individuen und als Gesellschaft: ein Konzept für Freude, für das freudige Sein in der Welt.
Eva Scheller
Ich bin überzeugt, die beste kollektive Übereinkunft für einen gemeinsamen Nenner ist Freude. Tatsächlich ist Freude eine revolutionäre Kraft. Was ich damit meine, lässt sich hier nachlesen.
Um auf den Optimismus zurückzukommen. Optimist*innen werden regelmäßig als realitätsferne Tagträumer*innen diskreditiert. Dass Optimismus sogar schädlich sein soll, wird gerne belegt mit der Geschichte von den Gefangenen, die überzeugt waren, an einem bestimmten Tag endlich befreit zu werden. Die Befreiung blieb aus. Die Gefangenen starben am nächsten Tag. Nicht an den Umständen, sondern an der enttäuschten Hoffnung.
Hier liegt ein Missverständnis vor. Optimismus wird mit Erwartung gleichgesetzt. Enttäuschte Erwartung kann töten. Das kennen wir nicht nur aus Madame Butterfly.
Optimismus ist eine innere Haltung, die dazu beiträgt, den Blick immer wieder auf das zu richten, was gut läuft, was hilfreich und heilsam ist, die in der Überzeugung ankert, dass es schon irgendwie gut ausgehen werde. Dabei wird der Zustand des Lebens und der Welt nicht ausgeblendet. Optimismus ist eine heitere Gewissheit der Existenz des Hellen, Freundlichen, neben dem, was als schwierig oder bedrohlich empfunden wird.
Tatsächlich hätte ich auch dann, wenn am Ende alles schlecht ausgeht, meine Zeit vorher lieber damit verbracht, den blauen Himmel hinter den Wolken zu erahnen, als in dunkle Abgründe zu starren.
Nach meinen persönlichen Recherchen sind übrigens Optimist*innen keine realitätsfernen Menschen. Im Gegenteil stehen sie mit beiden Beinen fest verankert im Leben. Der im Dezember verstorbenen Erzbischof Tutu und der Dalai Lama gehören dazu. Sonst hätten sie nicht das „Buch der Freude“ schreiben können.
Anthony Kiedis von den Red Hot Chilli Peppers gehört dazu, der mit 14 Jahren das erste Mal Heroin nahm – sein Vater war sein Drogenlieferant – und der Jahrzehnte brauchte, um seine Drogenabhängigkeit zu überwinden.
Im Interview von meiner geschätzten Wochenzeitung gefragt: “Sehen Sie sich eigentlich als Optimisten?“ ist seine Antwort:
„Ja! Ich habe einfach zu viel überlebt…. Gleichzeitig ist es auch irre, an das scheinbar Unmögliche zu glauben, also in einer Zeit, in der alles düster scheint. Dennoch habe ich das völlig unbegründete Gefühl, dass die Dinge sich großartig entwickeln werden. Ich kenne mich da aus!“
Genau.
Wer weitere Gründe braucht, das Leben und die Weltlage weniger schwarz zu sehen, dem oder der lege ich mein (kurzes) „Manifest des Handlungsspielraums in meiner kleinen Welt“ ans Herz.
Wer regelmäßig eine wöchentliche Dosis Freude-Anstiftung vertragen kann, abonniere gerne meinen (kurzen) Anstiftung zur Freude Newsletter. Hier.
Wer das Wort des Jahres #Wir und die #Freude feiern möchte: der Palast der Freude öffnet das nächste Mal am 19. Mai um 18.30 Uhr die Pforten.
Zu guter Letzt: schreib mir. Schreib mir gerne auch eine Rückmeldung auf meine Freitagsbriefe, die ich veröffentlichen darf. Damit noch mehr Menschen die Freitagsbrief abonnieren. Das würde mich sehr freuen.
Vom in den Harnisch geraten und der letzten der menschlichen Wahlmöglichkeiten
Ich versuche, mich möglichst wenig aufzuregen. Das ist eine Haltung, für die ich mich ganz gerne mag. Früher war das anders. Ich konnte mich gnadenlos und sehr nachhaltig aufregen. Da kam ich auch nicht besonders gut zurecht mit mir.
Trotzdem gibt es Dinge, die mich mehr oder weniger zuverlässig in den Harnisch bringen. Mein Großvater erklärte mir, was es damit auf sich hat. Als Kind war ich Fan von Sagen- und Rittergeschichten. Und heute entzückt mich, dass ohne Kenntnis von Traumatriggerpunkten und Stressreaktionen des autonomen Nervensystems die Menschen im ausgehenden Mittelalter bildhaft benennen konnten, was passiert, wenn wir uns ärgern: wir machen uns bereit, zu kämpfen.
Die Welt schlechtreden, das gehört zu den Dingen, die mich zuverlässig in den Harnisch bringen.
Vor allem, wenn dies flächendeckend (verkaufte Auflage in IV/2021 über 600.000) durch eine von mir geschätzte Wochenzeitung kurz vor Ostern geschieht. Zuverlässigerweise geht es Ostern um Hoffnung. Doch das wäre ja ein zu positives Thema, deshalb muss eingeflochten werden die Behauptung, es gäbe nicht viel Anlass zum Optimismus. Hä?, denke ich.
Optimismus ist die Fähigkeit, den blauen Himmel
hinter den Wolken zu ahnen.
Madeleine Robinson
Was spricht denn eigentlich grundsätzlich gegen eine „heitere, zuversichtliche, lebensbejahende Grundhaltung“ hier in diesem Land? (Sonnenblumenöllage? Benzinpreise? Ernsthaft !?) Wieso muss ich alle Nas lang die selbst-hypnotische Beteuerung lesen, wie furchtbar die Welt ist? Ist denn das immer noch nicht im Mainstream angekommen, dass in erster Linie unsere Lebenskonzepte unsere Weltwahrnehmung bestimmen und nicht das Geschehen in der Welt?
Die Lesenden stellen sich bitte vor, wie ich bei diesen Fragen jeweils mit der Lanze herumfuchtele und bei jedem Fragezeichen ein Loch wahlweise in den Boden oder die Luft stoße.
Der Altersforscher Sven Voelpel hat in seinem jüngsten Buch sieben Säulen benannt, die dazu beitragen, bis ins hohe Alter gesund zu bleiben. Auf die Frage, welche davon die wichtigste sei, nannte er die „positive Lebenseinstellung“. Mit einer positiven Grundeinstellung können die Menschen im Schnitt 7,5 Jahre länger leben.
Leute, trainiert die Fähigkeit, den blauen Himmel hinter den Wolken zu ahnen, kann ich da nur sagen.
Zwischenzeitlich sind Lanze und Harnisch wieder im Kleiderschrank. Denn:
Die letzte der menschlichen Freiheiten besteht
in der Wahl der Einstellung zu den Dingen.
Viktor Frankl
(Deshalb versuche ich, mich so wenig wie möglich aufzuregen. Damit ich meine Wahlfreiheit behalte).
Weiterhin bestehen bleibt die Einladung, sich über die Konzepte, nach denen wir leben, Gedanken zu machen.
Caroline Myss, bei der ich gerade einen kleinen Kurs belegt habe, kommt mir zu Hilfe dabei.
Sie unterscheidet Entwicklungsphasen, des Individuums wie der Menschheit. In der ersten Phase leben wir mit dem Kollektiv und machen uns die „allgemeine Meinung“ zu eigen. Nichts anderes hat Bestand, jede Abweichung wird bekämpft, „Wir“ gegen „Ihr“ dominiert. Viele Menschen bleiben in diesem Kontext, der Sicherheit bietet und keine schwierigen eigenen Denk- und Entscheidungsschritte fordert.
In der nächsten Phase geht es um die Individualisierung. Was möchte ich erreichen, was ist mir wichtig, nach welchen Werten möchte ich leben, sind hier die entscheidenden Fragen. Das „eigene Ding zu machen“ ist meist eine Herausforderung, die misstrauisch beäugt wird. Doch erfahren Menschen, die sich selbst verwirklichen, für ihren Mut auch immer wieder viel Zuspruch.
Die dritte Phase ist die, die Myss „cooperation with the divine“ nennt. Dabei geht es darum, das, was wir am besten und liebsten tun, in den Dienst der Allgemeinheit stellen. Ohne uns den Kopf über das Ergebnis zu zerbrechen.
Jede dieser Phasen hat ihren Nutzen und ihre Berechtigung. Wahrscheinlich rutschen wir regelmäßig zwischen ihnen hin und her. Mir scheint allerdings naheliegend, dass die nachhaltig positiven und heilsamen Veränderungen in der Welt von Menschen bewirkt werden, die aus der Haltung der Phase drei heraus agieren. Jedenfalls fallen mir gleich ein paar Dutzend Beispiele ein.
Und, ehrlich gesagt, wir sollten uns intensiv um Phase drei kümmern. Die Welt braucht nicht mehr ich gegen du oder Feststecken in Selbstverwirklichung.
Was hat das nun mit dem Schlechtreden der Welt zu tun?
Jede noch so kleine Entscheidung zieht eine Konsequenz nach sich. Für das Individuum. Wie auch für das Große und Ganze. Das fängt an mit der Entscheidung, in welchen Worten wir reden und denken.
Wie oft bestehen wir darauf, anderen Menschen zu erzählen, was oder wen wir nicht mögen oder was nicht gut läuft? Wie oft formulieren wir Abwertungen? Wie gestalten wir unseren inneren Dialog?
Warum schreiben wir über Hoffnung und sagen im selben Atemzug, es gäbe keinen oder kaum Anlass dazu?
Was macht das mit den Menschen, die unsere Worte hören und/oder lesen? Was macht Negativität mit uns? (Scheint jedenfalls lebensverkürzend zu wirken, s. Sven Voelpel).
Warum entscheiden wir uns, das hinzunehmen? Warum entscheiden wir uns, den schlechten Nachrichten viele Stunden unserer Lebenszeit zu schenken?
Ich glaube, wir haben eine kollektive Übereinkunft des Negativen als gemeinsamer Nenner. Sich zu beschweren, andere zu beschimpfen, verantwortlich zu machen und auch mit Hass zu überziehen, ermöglicht Verbindung. Verbindung hilft bei der Identitätsbestimmung.
Aber ehrlich: will ich mich wirklich so verankern? Ist mein Platz bei den Menschen, die nach 20 Jahren noch einen roten Kopf bekommen, weil damals X gemein zu ihnen war? Möchte ich in den Beschwerderefrain über Wetter, Bahn, leere Regale und all die Dinge einstimmen, über die sich täglich trefflich schimpfen lässt?
Uns fehlt, als Individuen und als Gesellschaft:
ein Konzept für Freude,
für das freudige Sein in der Welt.
Eva Scheller
Ich bin überzeugt, die beste kollektive Übereinkunft für einen gemeinsamen Nenner ist Freude. Tatsächlich ist Freude eine revolutionäre Kraft. Was ich damit meine, lässt sich hier nachlesen.
Um auf den Optimismus zurückzukommen. Optimist*innen werden regelmäßig als realitätsferne Tagträumer*innen diskreditiert. Dass Optimismus sogar schädlich sein soll, wird gerne belegt mit der Geschichte von den Gefangenen, die überzeugt waren, an einem bestimmten Tag endlich befreit zu werden. Die Befreiung blieb aus. Die Gefangenen starben am nächsten Tag. Nicht an den Umständen, sondern an der enttäuschten Hoffnung.
Hier liegt ein Missverständnis vor. Optimismus wird mit Erwartung gleichgesetzt. Enttäuschte Erwartung kann töten. Das kennen wir nicht nur aus Madame Butterfly.
Optimismus ist eine innere Haltung, die dazu beiträgt, den Blick immer wieder auf das zu richten, was gut läuft, was hilfreich und heilsam ist, die in der Überzeugung ankert, dass es schon irgendwie gut ausgehen werde. Dabei wird der Zustand des Lebens und der Welt nicht ausgeblendet. Optimismus ist eine heitere Gewissheit der Existenz des Hellen, Freundlichen, neben dem, was als schwierig oder bedrohlich empfunden wird.
Tatsächlich hätte ich auch dann, wenn am Ende alles schlecht ausgeht, meine Zeit vorher lieber damit verbracht, den blauen Himmel hinter den Wolken zu erahnen, als in dunkle Abgründe zu starren.
Nach meinen persönlichen Recherchen sind übrigens Optimist*innen keine realitätsfernen Menschen. Im Gegenteil stehen sie mit beiden Beinen fest verankert im Leben. Der im Dezember verstorbenen Erzbischof Tutu und der Dalai Lama gehören dazu. Sonst hätten sie nicht das „Buch der Freude“ schreiben können.
Anthony Kiedis von den Red Hot Chilli Peppers gehört dazu, der mit 14 Jahren das erste Mal Heroin nahm – sein Vater war sein Drogenlieferant – und der Jahrzehnte brauchte, um seine Drogenabhängigkeit zu überwinden.
Im Interview von meiner geschätzten Wochenzeitung gefragt: “Sehen Sie sich eigentlich als Optimisten?“ ist seine Antwort:
„Ja! Ich habe einfach zu viel überlebt…. Gleichzeitig ist es auch irre, an das scheinbar Unmögliche zu glauben, also in einer Zeit, in der alles düster scheint. Dennoch habe ich das völlig unbegründete Gefühl, dass die Dinge sich großartig entwickeln werden. Ich kenne mich da aus!“
Genau.
Wer weitere Gründe braucht, das Leben und die Weltlage weniger schwarz zu sehen, dem oder der lege ich mein (kurzes) „Manifest des Handlungsspielraums in meiner kleinen Welt“ ans Herz.
Wer regelmäßig eine wöchentliche Dosis Freude-Anstiftung vertragen kann, abonniere gerne meinen (kurzen) Anstiftung zur Freude Newsletter. Hier.
Wer das Wort des Jahres #Wir und die #Freude feiern möchte: der Palast der Freude öffnet das nächste Mal am 19. Mai um 18.30 Uhr die Pforten.
Zu guter Letzt: schreib mir. Schreib mir gerne auch eine Rückmeldung auf meine Freitagsbriefe, die ich veröffentlichen darf. Damit noch mehr Menschen die Freitagsbrief abonnieren. Das würde mich sehr freuen.
Herzliche Grüße
Eva Scheller