Ich habe mich beim New York Zen Center für ein „Commit to Sit“ Programm registriert. Die Teilnehmenden verpflichten sich, 90 Tage lang regelmäßig zu meditieren.
Im Auftaktvortrag spricht der Lehrer darüber, wie wir Verpflichtungen regelmäßig brechen. Er sagt das nicht moralisch oder vorwurfsvoll, sondern als freundliche Tatsache.
Ich fühle mich gleich gut aufgehoben in dieser Gemeinschaft. Mein „Commit to Sit“ begann mit einer Phase des Nicht-Sitzens. Auch wenn von Zen Meistern wahre Wunder an Meditations Disziplin trotz schwerster Krankheit berichtet werden, ich war zu sommergrippenkränklich, mich an mein Commitment zu halten.
Der Vortrag wird begleitet und auch immer wieder unterbrochen von schrillen Sirenen. Als würden die Polizei- und Feuerwehrwagen durch den Saal fahren. Ich denke, wie schlecht isoliert die Fenster des New York Zen Centers sind, dass es da bestimmt zieht und im Winter sehr kalt ist. Heizkosten! Usw.
Dann sagt der Lehrer: Ich freue mich immer, wenn ich Sirenen höre. Weil ich weiß, dass dann Menschen anderen Menschen zu Hilfe kommen. Das ist in vielen Teilen der Welt nicht der Fall.
Plötzlich höre ich in dem Geräusch nicht mehr die Energiekosten durch die Decke schießen, sondern sehe den Einsatz helfender Arme und Hände. Und denke, ja, das ist ein Anlass zur Freude, dass unser Gemeinwesen Fürsorge für Notfälle trägt und diese Fürsorge gut organisiert hat.
Das ist meine Anstiftung für diese Woche: wo kannst du in lauten und unschönen oder störenden Geräuschen etwas Freudiges finden? Vielleicht denkst du, so Unsinn. Ja, das ist keine sooo leichte Aufgabe, vor allem, wenn der Nachbar zur Mittagsruhezeit Regale aufstellt und Löcher bohrt, oder die Baustelle gegenüber um 6 Uhr loslärmt.
Ich behaupte: Geräusche sind immer auch Ausdruck von Leben. Im Lebendigen lassen sich Freudekerne entdecken. Manchmal müssen wir nur tief graben. Oder tief schauen, wie Thich Nhat Hanh sagen würde.
Schreib mir, was du gefunden hast! hallo@eva-scheller.de
Sirenen und helfende Hände
Ich habe mich beim New York Zen Center für ein „Commit to Sit“ Programm registriert. Die Teilnehmenden verpflichten sich, 90 Tage lang regelmäßig zu meditieren.
Im Auftaktvortrag spricht der Lehrer darüber, wie wir Verpflichtungen regelmäßig brechen. Er sagt das nicht moralisch oder vorwurfsvoll, sondern als freundliche Tatsache.
Ich fühle mich gleich gut aufgehoben in dieser Gemeinschaft. Mein „Commit to Sit“ begann mit einer Phase des Nicht-Sitzens. Auch wenn von Zen Meistern wahre Wunder an Meditations Disziplin trotz schwerster Krankheit berichtet werden, ich war zu sommergrippenkränklich, mich an mein Commitment zu halten.
Der Vortrag wird begleitet und auch immer wieder unterbrochen von schrillen Sirenen. Als würden die Polizei- und Feuerwehrwagen durch den Saal fahren. Ich denke, wie schlecht isoliert die Fenster des New York Zen Centers sind, dass es da bestimmt zieht und im Winter sehr kalt ist. Heizkosten! Usw.
Dann sagt der Lehrer: Ich freue mich immer, wenn ich Sirenen höre. Weil ich weiß, dass dann Menschen anderen Menschen zu Hilfe kommen. Das ist in vielen Teilen der Welt nicht der Fall.
Plötzlich höre ich in dem Geräusch nicht mehr die Energiekosten durch die Decke schießen, sondern sehe den Einsatz helfender Arme und Hände. Und denke, ja, das ist ein Anlass zur Freude, dass unser Gemeinwesen Fürsorge für Notfälle trägt und diese Fürsorge gut organisiert hat.
Das ist meine Anstiftung für diese Woche: wo kannst du in lauten und unschönen oder störenden Geräuschen etwas Freudiges finden? Vielleicht denkst du, so Unsinn. Ja, das ist keine sooo leichte Aufgabe, vor allem, wenn der Nachbar zur Mittagsruhezeit Regale aufstellt und Löcher bohrt, oder die Baustelle gegenüber um 6 Uhr loslärmt.
Ich behaupte: Geräusche sind immer auch Ausdruck von Leben. Im Lebendigen lassen sich Freudekerne entdecken. Manchmal müssen wir nur tief graben. Oder tief schauen, wie Thich Nhat Hanh sagen würde.
Schreib mir, was du gefunden hast! hallo@eva-scheller.de