Anstiftung zur Freude #61

Der Zug nähert sich Hamburg, wir fahren durch ein weitläufiges Industriegebiet, lange, flache, fensterlose Nutzbauten, grau, die Wege vor und zu ihnen geteert, kein Streifen Grün, keine Erinnerung an die Natur, die hier überflüssig scheint und unpassend, weil ihr kein Nutzen innewohnt.

Der Tag ist ebenfalls grau, Wolken hängen tief, es regnet, für einen kurzen Moment wünsche ich, noch immer in dieser Stadt zu wohnen, bald zu Hause zu sein, in einem Raum anzukommen, der mich mit Farbe und Gemütlichkeit umfängt.

Dann fällt mein Blick auf zwei Mandelbäume, die sich inmitten der pragmatischen Landschaft, wo nichts anderes wächst, einen Platz im Straßenbelag erobert haben. Sie blühen rosa und erinnern Gebäude und Straßen daran, was vor ihnen, unter ihnen, nach ihnen da gewesen ist und wieder sein wird, wenn sich nur eine kleine, unbedeckte, unbewachte Ritze findet.

Die Resilienz der Natur beeindruckt und erstaunt mich immer wieder. Ein Dattelsamen, den Archäologen in einem 2000 Jahre alten Grab fanden, wuchs zu einer Dattelpalme heran. Der Same ein Zeuge einer vergangenen Zeit, und ich frage mich ob der aus ihm gewachsene Baum Erinnerungen an das Damals hat.

Das ist meine Anstiftung heute: Finde Grün, wo du es gar nicht vermutet hättest, schau genau hin, denn manchmal ist es sehr klein gewachsen und versteckt. Und wenn du dort wohnst, wo Grün in Hülle und Fülle vorhanden ist, wertschätze das, was alltäglich da ist und unermüdlich wiederkommt.

Schreib in den Kommentar, was du gefunden hast!

Wenn dir die Anstiftung ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat, wenn du meine Arbeit unterstützen möchtest, kannst du mich auf einen oder mehrere Kaffee/s oder ein Menü einladen (der voreingestellte Betrag lässt sich verändern). Wo und wie? Ganz einfach über meine virtuelle Kaffeekasse. Die Kaffeekasse steht auf der Plattform ko-fi.com. Kofi verschenkt nicht nur einen freundlichen Regen von Herzen und Tassen an die Spendenden. Sondern nimmt keine Gebühren für Spenden. #freundlicheökonomie.

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