Anstiftung zur Freude #104     

Der Mensch soll sich bewegen. Der Mensch soll so viel und das Leben kommt immer wieder dazwischen und auch die Werbung, die suggeriert, der Konsum von kleinen Schokodingern oder Chips oder dem neuesten Trendgetränk mache Freundschaften aus und schaffe Zufriedenheit. Also doch keine Bewegung?

Als Folge zwischen der inneren Befindlichkeit und den äußeren Ansprüchen rennen wir meist der Selbstoptimierung hinterher, geben viel Geld dafür aus, und scheitern regelmäßig daran, alles unter einen Hut zu kriegen und diejenigen zu werden, die wir vielleicht gar nicht sein wollen.

Ich gebe zu, das ist jetzt vielleicht ein bisschen zugespitzt formuliert, doch ich bin immer wieder erschöpft bis genervt von diesen ganzen „du solltest du müsstest warum machts du nicht etc.“.

„Rest is Resistance“heißt das Buch von Tricia Hersey, der Gründerin des Nap Ministry, des Ministeriums für Nickerchen. Hersey lädt ein, sich immer wieder Auszeiten zu nehmen, ein paar Momente lang zu ruhen, nirgendwo hinzuwollen, nichts zu müssen, Löcher in die Lu t zu schauen oder den Blick ziellos schweifen zu lassen. Kostet nichts, beruhigt das autonome Nervensystem und bringt uns in Verbindung mit uns selbst.

Und wer noch zu viel Hummeln hat, sich ruhig hinzusetzen, kann die Auszeit mit einer Empfehlung von Sokrates beginnen: Tanzen. Tanzen, sagte der berühmte Philosoph der griechischen Antike, sei gut für die Gesundheit, brauche keine Ausrüstung und sei sogar geeignet, den Schmerbauch zu reduzieren. Aber völlig egal, ob Tanzen irgendetwas bringt im Leistungsjargon, sich zu Musik zu bewegen bringt Freude. Für Tricia Hersey ist übrigens auch Tanzen eine Widerstandshandlung gegen unsere Kultur der permanenten Leistungsforderung.

Das ist meine Anstiftung für diese Woche: Finde immer wieder kleine Nischen in deinem Alltag für eine Auszeit. Ein paar Minuten lang – mach einfach nichts. Lass dich von deiner inneren Freiheits- und Freudeministerin leiten, tu, was dir gefällt, dir Freude bringt und Genuss. Leg dich lang, streck dich aus, umarme einen Baum, sing ein Lied, pfeife, tanze. Zwei Minuten sind immer möglich. Manchmal auch zwanzig, oder zwei Stunden.

Schreib in den Kommentar, was du gefunden hast.

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