Der Oktober fängt ruckelig an. Unvermittelt flicht Tod sich in mein Leben. Ich fahre an einem wild überwucherten Acker vorbei und staune über die leuchtenden Mohnblüten mittendrin.
Mohn, die Frühsommerblume. Mohn, das alte Symbol für Schlaf und Tod.
Der Tod ist groß. Wir sind die Seinen lachenden Munds. Wenn wir uns mitten im Leben meinen, wagt er zu weinen mitten in uns,
schrieb Rainer Maria Rilke.
Mein alter Held, die bayerische Blueslegende Willy Michl, singt:
Herbst is wieda woan und der Horizont is mei Freind…. Im Herbst wird gschtorm und die Sommerliebe ist Vergangenheit.
Ich bin betroffen und auch erschüttert. Und gleichzeitig ganz wach und aufmerksam für das Licht. Für Begegnungen mit Menschen. Empfindsam für das Leid des Verlustes derjenigen, deren Leben sich radikal veränderte, weil ein Mensch den letzten Atemzug tat.
Im Zen Buddhismus wird die Geschichte einer alten Frau erzählt, die tagaus und tagein ihr Wasser aus einem entfernt gelegenen Brunnen holt. Ihr Krug hat einen Sprung, durch den ein Teil des Wassers beim Zurücktragen herausrinnt. Alle möglichen Menschen raten ihr, den Krug auszutauschen oder zumindest den Sprung zu reparieren. Sie verwendet ihn weiterhin.
Wer aufmerksam ist, sieht: An der Seite des Wegs, die sie immer zurückgeht, blühen kleine Blumen.
So, denke ich mir, ist unser Leben. Es findet in den Zwischenräumen mehr statt, als in großen Ereignissen. Was wir nebenbei verstreuen, kann Resonanzen erzeugen, die weit reichen. Ein paar Worte und plötzlich nimmt ein Leben eine andere Richtung. Etwas Neues wächst, weil wir das Wasser unserer Zuneigung und Aufmerksamkeit großzügig vergießen. Das bleibt von uns, auch wenn unsere Namen verblassen.
Das ist meine Anstiftung heute: Erinnere dich an unverhoffte Begegnungen, die lange in dir nachgewirkt und vielleicht etwas Entscheidendes in dir verändert haben. In welcher Weise kannst du „kleine Blumen gießen“?
Schreib in den Kommentar, was du gefunden hast.
Wenn dich meine Anstiftung zur Freude inspiriert oder dir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat, gib mir einen Kaffee aus über meine virtuelle Kaffeekasse hier. Danke! #freundlicheökonomie
Der Oktober fängt ruckelig an. Unvermittelt flicht Tod sich in mein Leben. Ich fahre an einem wild überwucherten Acker vorbei und staune über die leuchtenden Mohnblüten mittendrin.
Mohn, die Frühsommerblume. Mohn, das alte Symbol für Schlaf und Tod.
Der Tod ist groß.
Wir sind die Seinen
lachenden Munds.
Wenn wir uns
mitten im Leben meinen,
wagt er zu weinen
mitten in uns,
schrieb Rainer Maria Rilke.
Mein alter Held, die bayerische Blueslegende Willy Michl, singt:
Herbst is wieda woan und der Horizont is mei Freind…. Im Herbst wird gschtorm und die Sommerliebe ist Vergangenheit.
Ich bin betroffen und auch erschüttert. Und gleichzeitig ganz wach und aufmerksam für das Licht. Für Begegnungen mit Menschen. Empfindsam für das Leid des Verlustes derjenigen, deren Leben sich radikal veränderte, weil ein Mensch den letzten Atemzug tat.
Im Zen Buddhismus wird die Geschichte einer alten Frau erzählt, die tagaus und tagein ihr Wasser aus einem entfernt gelegenen Brunnen holt. Ihr Krug hat einen Sprung, durch den ein Teil des Wassers beim Zurücktragen herausrinnt. Alle möglichen Menschen raten ihr, den Krug auszutauschen oder zumindest den Sprung zu reparieren. Sie verwendet ihn weiterhin.
Wer aufmerksam ist, sieht: An der Seite des Wegs, die sie immer zurückgeht, blühen kleine Blumen.
So, denke ich mir, ist unser Leben. Es findet in den Zwischenräumen mehr statt, als in großen Ereignissen. Was wir nebenbei verstreuen, kann Resonanzen erzeugen, die weit reichen. Ein paar Worte und plötzlich nimmt ein Leben eine andere Richtung. Etwas Neues wächst, weil wir das Wasser unserer Zuneigung und Aufmerksamkeit großzügig vergießen. Das bleibt von uns, auch wenn unsere Namen verblassen.
Das ist meine Anstiftung heute: Erinnere dich an unverhoffte Begegnungen, die lange in dir nachgewirkt und vielleicht etwas Entscheidendes in dir verändert haben. In welcher Weise kannst du „kleine Blumen gießen“?
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