Ingrid Dankwart hat eine Blogparade zum Thema Intuition ausgerufen. Ich bin dabei! Und los geht es:
Rucksack, Koffer, Umhängetasche. Ich werde heute die letzten Dinge aus meinem Hamburger Praxisraum einpacken. Noch bevor ich die Gartenpforte erreiche, bleibe ich stehen. Etwas stimmt nicht. Plötzlich weiß ich, mein Handy hängt noch an der Ladestation in der Küche, und kehre wieder um.
„Intuition ist die Fähigkeit, Einsichten in Sachverhalte, Sichtweisen, Gesetzmäßigkeiten oder die subjektive Stimmigkeit von Entscheidungen zu erlangen, ohne diskursiven Gebrauch des Verstandes, also etwa ohne bewusste Schlussfolgerungen.“, weiß Wikipedia.
„Intuition ist eine nicht logische und meist unbewusst ablaufende Art der Entscheidungsfällung. Intuition beruht auf Erfahrungen und Erkenntnissen und ist das Gegenteil von logischen Entscheidungen.“, schreibt Hanna Eggebrecht auf selfapy.com.
Mir gefällt die knackige Zusammenfassung: „Das Gegenteil von logischen Entscheidungen“.
Kann „das Gegenteil von logischen Entscheidungen“ eine Leitlinie fürs Leben oder gar fürs Business sein?
Unbedingt!
Die grundlegendsten Entscheidungen meines Lebens traf ich ohne Logik. Die Sicherheit, die ich dabei verspürte, konnte ich nicht erklären, während selbst die wohlmeinendsten Freunde vermuteten, ich beginge einen mehr oder weniger schweren Fehler.
Deshalb laufe ich auch nicht durch die Gegend und erzähle, dass ich mich von meiner Intuition leiten lasse. Ein Großteil der Menschheit möchte gerne logische Gründe, die ich nicht zu bieten habe.
Außerdem: Ich habe die Intuition nicht im Griff. Sie erscheint nicht auf Knopfdruck und manchmal stehe ich wie der Ochs vor der Wand und weiß gar nichts und schon gar nicht, wo sich meine Intuition aufhält.
Dann wiederum zeigt sie sich unverhofft in Momenten wie an diesem Morgen auf dem Weg nach Hamburg, wo sie dafür sorgte, dass ich mein Handy mit dem Zugticket nicht vergaß.
Intuition ist wie Poesie, sie lässt sich nicht zwingen, sie braucht freien Raum und Stille und plötzlich purzelt sie in mein Leben und schafft Gewissheiten jenseits von Zweifel.
Wenn sie kommt, zeigt sich meine Intuition in Form einer inneren Stimme. Anders als viele kurze Impulse, die auftauchen und wieder verschwinden, bleibt die Intuition, die mit mir ein neues Kapitel Lebensgeschichte schreiben möchte.
Ich schaue mir das ein paar Tage an. Bringe möglicherweise Gegenargumente (immerhin bin ich promovierte Juristin).
Am Ende mache ich, was die Intuition von mir will.
Ein innerer Dialog im November 2019:
Intuition: Du solltest deinen Praxisraum kündigen.
Ich: Wirklich? Es läuft doch gerade so was von gut!
Intuition: Kündigen.
Ich: (denke darüber nach, was es bedeuten würde, den Hamburger Praxisraum aufzugeben, ob und in welcher Form ich weiterhin (eingeschränkt) in Hamburg arbeiten könnte. Etc.).
Ich: Zu wann soll ich denn kündigen?
Intuition: 31. März.
Ich: So bald? Es läuft doch wirklich sehr gut. Es ginge doch auch der 30. Juni.
Intuition: Nein. 31. März.
Was soll ich sagen? Ich kündigte den Raum zum 31. März 2020. Meine Untermieterin übernahm ihn, einen Tag pro Woche behielt ich. Als ich meine Möbel ausräumte, war der erste Lockdown. Mittlerweile ist das Hamburger Kapitel vollständig geschlossen.
Meine Intuition hat mich schon ganz schön durch die Gegend geschickt. Unsere Zusammenarbeit begann früh, doch habe ich das erst im Laufe meines Lebens begriffen. Mit zunehmendem Alter werde ich zunehmend sensibler für meine Intuition.
Meinen Hamburger Praxisraum aufzugeben, war nicht die erste Veränderung, die durch eine Kündigung eingeläutet worden ist. Vor 25 Jahren kündigte ich mit meiner Intuition meine Partnerschaft in einer renommierten Anwaltskanzlei. Es gab nicht wenige Menschen, die dachten, ich hätte den Verstand verloren.
Was soll ich sagen? Es war eine der besten Entscheidungen meines Lebens.
Ingrid Dankwart hat eine Blogparade zum Thema Intuition ausgerufen. Ich bin dabei! Und los geht es:
Rucksack, Koffer, Umhängetasche. Ich werde heute die letzten Dinge aus meinem Hamburger Praxisraum einpacken. Noch bevor ich die Gartenpforte erreiche, bleibe ich stehen. Etwas stimmt nicht. Plötzlich weiß ich, mein Handy hängt noch an der Ladestation in der Küche, und kehre wieder um.
„Intuition ist die Fähigkeit, Einsichten in Sachverhalte, Sichtweisen, Gesetzmäßigkeiten oder die subjektive Stimmigkeit von Entscheidungen zu erlangen, ohne diskursiven Gebrauch des Verstandes, also etwa ohne bewusste Schlussfolgerungen.“, weiß Wikipedia.
„Intuition ist eine nicht logische und meist unbewusst ablaufende Art der Entscheidungsfällung. Intuition beruht auf Erfahrungen und Erkenntnissen und ist das Gegenteil von logischen Entscheidungen.“, schreibt Hanna Eggebrecht auf selfapy.com.
Mir gefällt die knackige Zusammenfassung: „Das Gegenteil von logischen Entscheidungen“.
Kann „das Gegenteil von logischen Entscheidungen“ eine Leitlinie fürs Leben oder gar fürs Business sein?
Unbedingt!
Die grundlegendsten Entscheidungen meines Lebens traf ich ohne Logik. Die Sicherheit, die ich dabei verspürte, konnte ich nicht erklären, während selbst die wohlmeinendsten Freunde vermuteten, ich beginge einen mehr oder weniger schweren Fehler.
Deshalb laufe ich auch nicht durch die Gegend und erzähle, dass ich mich von meiner Intuition leiten lasse. Ein Großteil der Menschheit möchte gerne logische Gründe, die ich nicht zu bieten habe.
Außerdem: Ich habe die Intuition nicht im Griff. Sie erscheint nicht auf Knopfdruck und manchmal stehe ich wie der Ochs vor der Wand und weiß gar nichts und schon gar nicht, wo sich meine Intuition aufhält.
Dann wiederum zeigt sie sich unverhofft in Momenten wie an diesem Morgen auf dem Weg nach Hamburg, wo sie dafür sorgte, dass ich mein Handy mit dem Zugticket nicht vergaß.
Intuition ist wie Poesie, sie lässt sich nicht zwingen, sie braucht freien Raum und Stille und plötzlich purzelt sie in mein Leben und schafft Gewissheiten jenseits von Zweifel.
Wenn sie kommt, zeigt sich meine Intuition in Form einer inneren Stimme. Anders als viele kurze Impulse, die auftauchen und wieder verschwinden, bleibt die Intuition, die mit mir ein neues Kapitel Lebensgeschichte schreiben möchte.
Ich schaue mir das ein paar Tage an. Bringe möglicherweise Gegenargumente (immerhin bin ich promovierte Juristin).
Am Ende mache ich, was die Intuition von mir will.
Ein innerer Dialog im November 2019:
Intuition: Du solltest deinen Praxisraum kündigen.
Ich: Wirklich? Es läuft doch gerade so was von gut!
Intuition: Kündigen.
Ich: (denke darüber nach, was es bedeuten würde, den Hamburger Praxisraum aufzugeben, ob und in welcher Form ich weiterhin (eingeschränkt) in Hamburg arbeiten könnte. Etc.).
Ich: Zu wann soll ich denn kündigen?
Intuition: 31. März.
Ich: So bald? Es läuft doch wirklich sehr gut. Es ginge doch auch der 30. Juni.
Intuition: Nein. 31. März.
Was soll ich sagen? Ich kündigte den Raum zum 31. März 2020. Meine Untermieterin übernahm ihn, einen Tag pro Woche behielt ich. Als ich meine Möbel ausräumte, war der erste Lockdown. Mittlerweile ist das Hamburger Kapitel vollständig geschlossen.
Meine Intuition hat mich schon ganz schön durch die Gegend geschickt. Unsere Zusammenarbeit begann früh, doch habe ich das erst im Laufe meines Lebens begriffen. Mit zunehmendem Alter werde ich zunehmend sensibler für meine Intuition.
Meinen Hamburger Praxisraum aufzugeben, war nicht die erste Veränderung, die durch eine Kündigung eingeläutet worden ist. Vor 25 Jahren kündigte ich mit meiner Intuition meine Partnerschaft in einer renommierten Anwaltskanzlei. Es gab nicht wenige Menschen, die dachten, ich hätte den Verstand verloren.
Was soll ich sagen? Es war eine der besten Entscheidungen meines Lebens.