Vor einem Jahr sah ich den Film „Mrs Harris und ein Kleid von Dior“. Die fünfziger Jahre in London. Mrs Harris putzt, um ihren bescheidenen Lebensunterhalt zu bestreiten und wartet immer noch auf ihren Mann, der nicht aus dem Krieg zurück gekehrt ist. Bei einer Arbeitgeberin entdeckt sie ein Kleid von Dior, in das sie sich verliebt. Von nun an gibt der Wunsch, so ein Kleid zu besitzen, ihrem Leben eine neue Richtung.
Weil der Film auch ein wenig ein Märchen ist, gelingt es Mrs Harris, genügend Geld zu sparen, nach Paris zu reisen, Freundinnen bei Dior zu gewinnen und ihr auserkorenes Kleid zu kaufen. Paris und die Kunst des Nähens werden in schönen Bildern gefeiert.
Kurz nachdem ich den Film sah, finde ich in einem Essayband einen Hinweis auf Hari Kuyo, den japanischen Feiertag für zerbrochene Nadeln. Seit 400 Jahren ehren Kimonoschneiderinnen und andere Künstler*innen des Fadens am 8. Februar die im Laufe des vergangenen Jahrs zerbrochenen Nadeln mit einer Nadelmesse. Auf einem Schrein steht ein großer Block Tofu. Dort werden die Nadeln im Rahmen eines Rituals hineingesteckt.
Der Brauch hat mich zum Nachdenken gebracht über unseren Umgang mit den Dingen, die nicht allzu teuer und leicht ersetzbar sind.
Sind wir ihnen dankbar? Bauen wir ihnen einen Schrein? Nein.
Dabei wären wir aufgeschmissen ohne die vielen Kleinigkeiten, die unser Leben erleichtern. (Und natürlich auch ohne all die größeren Dinge).
Glühbirnen, Zündhölzer, Haarnadeln, Zahnbürsten, Hausschlüssel, Socken, Nagelscheren. Die Liste ist lang.
Gebrauchsgegenstände sind hervorragende Objekte zum Üben von Dankbarkeit. Dankbarkeit ist eine Schwester der Freude. Sie pflanzt die Samen von Wertschätzung und öffnet unser Herz für das, was auf den ersten Blick nicht der Rede wert ist.
Ich habe angefangen, mich bei meiner Teetasse, meinem Auto, meiner Bettwäsche zu bedanken, um ein paar Beispiele zu nennen, weil ich mich freue, dass sie in meinem Leben sind. Weil sie mir das Leben angenehm machen. Weil ohne sie alles schwieriger wäre. Weil ich den menschlichen Geist bewundere, der sich das alles ausgedacht hat.
Wohin sollte ich den Tee füllen, wenn ich kein Trinkgefäß hätte und wie käme ich von A nach B, wenn es keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt, und was hielte mich nachts warm?
Das ist meine Anstiftung für diese Woche: Schreib eine Liste von Gegenständen in deinem Haushalt, die dir regelmäßig gute Dienste leisten. Finde mindestens einmal am Tag einen Grund, dich bei einem dieser Gegenstände zu bedanken. Vielleicht findest du das zu Beginn albern. Beobachte, ob sich das verändert. Vielleicht stiftest du deine Kinder oder Freund*innen an, bei der Aktion mitzumachen.
Schreib in den Kommentar, was du gefunden hast.
PS: Wenn dich meine Anstiftung zur Freude inspiriert oder dir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat, und du etwas zurückgeben möchtest: lade mich auf einen Kaffee ein über meine virtuelle Kaffeekasse hier. Danke! #freundlicheökonomie
Vor einem Jahr sah ich den Film „Mrs Harris und ein Kleid von Dior“. Die fünfziger Jahre in London. Mrs Harris putzt, um ihren bescheidenen Lebensunterhalt zu bestreiten und wartet immer noch auf ihren Mann, der nicht aus dem Krieg zurück gekehrt ist. Bei einer Arbeitgeberin entdeckt sie ein Kleid von Dior, in das sie sich verliebt. Von nun an gibt der Wunsch, so ein Kleid zu besitzen, ihrem Leben eine neue Richtung.
Weil der Film auch ein wenig ein Märchen ist, gelingt es Mrs Harris, genügend Geld zu sparen, nach Paris zu reisen, Freundinnen bei Dior zu gewinnen und ihr auserkorenes Kleid zu kaufen. Paris und die Kunst des Nähens werden in schönen Bildern gefeiert.
Kurz nachdem ich den Film sah, finde ich in einem Essayband einen Hinweis auf Hari Kuyo, den japanischen Feiertag für zerbrochene Nadeln. Seit 400 Jahren ehren Kimonoschneiderinnen und andere Künstler*innen des Fadens am 8. Februar die im Laufe des vergangenen Jahrs zerbrochenen Nadeln mit einer Nadelmesse. Auf einem Schrein steht ein großer Block Tofu. Dort werden die Nadeln im Rahmen eines Rituals hineingesteckt.
Der Brauch hat mich zum Nachdenken gebracht über unseren Umgang mit den Dingen, die nicht allzu teuer und leicht ersetzbar sind.
Sind wir ihnen dankbar? Bauen wir ihnen einen Schrein? Nein.
Dabei wären wir aufgeschmissen ohne die vielen Kleinigkeiten, die unser Leben erleichtern. (Und natürlich auch ohne all die größeren Dinge).
Glühbirnen, Zündhölzer, Haarnadeln, Zahnbürsten, Hausschlüssel, Socken, Nagelscheren. Die Liste ist lang.
Gebrauchsgegenstände sind hervorragende Objekte zum Üben von Dankbarkeit. Dankbarkeit ist eine Schwester der Freude. Sie pflanzt die Samen von Wertschätzung und öffnet unser Herz für das, was auf den ersten Blick nicht der Rede wert ist.
Ich habe angefangen, mich bei meiner Teetasse, meinem Auto, meiner Bettwäsche zu bedanken, um ein paar Beispiele zu nennen, weil ich mich freue, dass sie in meinem Leben sind. Weil sie mir das Leben angenehm machen. Weil ohne sie alles schwieriger wäre. Weil ich den menschlichen Geist bewundere, der sich das alles ausgedacht hat.
Wohin sollte ich den Tee füllen, wenn ich kein Trinkgefäß hätte und wie käme ich von A nach B, wenn es keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt, und was hielte mich nachts warm?
Das ist meine Anstiftung für diese Woche: Schreib eine Liste von Gegenständen in deinem Haushalt, die dir regelmäßig gute Dienste leisten. Finde mindestens einmal am Tag einen Grund, dich bei einem dieser Gegenstände zu bedanken. Vielleicht findest du das zu Beginn albern. Beobachte, ob sich das verändert. Vielleicht stiftest du deine Kinder oder Freund*innen an, bei der Aktion mitzumachen.
Schreib in den Kommentar, was du gefunden hast.
PS: Wenn dich meine Anstiftung zur Freude inspiriert oder dir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat, und du etwas zurückgeben möchtest: lade mich auf einen Kaffee ein über meine virtuelle Kaffeekasse hier. Danke! #freundlicheökonomie