Mein Kreditkartenkonto wurde gesperrt! Das ist noch nie vorgekommen. Ich hatte übersehen, mein Privatkonto rechtzeitig auszugleichen und dachte, das kann so schlimm nicht sein. Immerhin habe ich auch mein Geschäftskonto bei der Genossenschaftsbank GLS und einiges Geld in Genossenschaftsanteile investiert. So eine Kundin wie ich bekommt auch ohne Überziehungskredit für wenige hundert Euro eine geduldete Überziehung eingeräumt.
Nix da. Zack ging die Lastschrift zurück und ich starrte auf die Mail, die mir die Kreditkartensperrung mitteilte und die ich zunächst für Spam gehalten hatte. Ich wollte bald ins Ausland verreisen und sorgte mich um meinen Geldzugang.
Außerdem schämte ich mich in Grund und Boden.
Es ist mir ein Anliegen, meine Gelddinge ordnungsgemäß zu regeln. Gesperrte Konten erinnern mich an Unzuverlässigkeit, Zahlungsunfähigkeit, Privatinsolvenz und einen großen Abgrund. In mir entfaltete sich ein Theater, das mir verschiedene Szenarien des Absturzes vorspielte.
Ein paar Tage später hielt ich das Schreiben des Kreditkartenunternehmens in den Händen, das mir den weiteren Ablauf erklärte. Vor allem aber enthielt es eine Telefonnummer. Ohne viel Hoffnung, am anderen Ende der Leitung bei einem Menschen aus Fleisch und Blut zu landen, wählte ich die Nummer. Ich wurde überrascht. Keine computergesteuerte Endlos-Warteschleifen, sondern ziemlich schnell ein Servicemitarbeiter am anderen Ende der Leitung.
Ich erklärte ihm mein Anliegen und sagte auch, wie unangenehm mir das Ganze sei. Da antwortete der freundliche Mann, dessen Stimme ich als sehr jung empfand: „Das passiert den Besten, machen Sie sich nichts daraus.“
Er erklärte mir, die Kreditkarte werde zügig entsperrt, sobald ich den Fehlbetrag auf ein bestimmtes Bankkonto überwiesen hätte. So nahm er mir die Sorge wegen meiner Reise. Im Lauf des Gesprächs wiederholte er noch einmal: „Das passiert den Besten.“
Ich fühlte mich so reizend aufgehoben und so freundlich behandelt, dass ich auf der Stelle aufhörte, mich zu schämen.
Tatsächlich entfaltet sich bei vielen Dingen, die uns widerfahren, unser inneres Theater. Wir fühlen uns abgrundtief schlecht oder denken, dies und jenes könnten wir unter keinen Umständen tun oder fragen oder erbitten.
Die Erfahrung zeigt: Wir verhalten uns regelmäßig unnachsichtig bis unerbittlich zu uns selbst, finden wir sind dumm, unzuverlässig, unverschämt, zu fordernd, rücksichtslos etc. etc., während Freunde und Familie unser Problem gar nicht schlimm finden. Du möchtest das Treffen noch einmal verschieben? Gar kein Problem. Ich soll dir eine größere Menge Lebensmittel aus dem Supermarkt mitbringen? Da fahr ich sowieso hin. Du brauchst meine Hilfe beim Installieren einer neuen Software? Das ist meine leichteste Übung. Etc. etc.
Das ist meine Anstiftung für diese Woche: Sei aufmerksam für alles, was du nicht sagst oder tust, weil du glaubst, andere Menschen nähmen dir das krumm. Spring über deinen Schatten, sag’s oder tu‘s trotzdem. Und wenn sich gerade nichts zu tun oder zu sagen ergibt, schau, ob du dir, wenn dir etwas nicht gelingt, freundlich sagen kannst: „Das passiert den Besten.“
PS: Wenn dich meine Anstiftung zur Freude inspiriert oder dir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat, und du etwas zurückgeben möchtest: lade mich auf einen Kaffee ein über meine virtuelle Kaffeekasse hier. Danke! #freundlicheökonomie
#AnstiftungzurFreude – kannst du abonnieren. Wöchentlich kostenfrei. Freude ist der am stärksten unterschätzte Resilienz Faktor. Freude können wir nie genug haben. Abonniere sie hier!
Mein Kreditkartenkonto wurde gesperrt! Das ist noch nie vorgekommen. Ich hatte übersehen, mein Privatkonto rechtzeitig auszugleichen und dachte, das kann so schlimm nicht sein. Immerhin habe ich auch mein Geschäftskonto bei der Genossenschaftsbank GLS und einiges Geld in Genossenschaftsanteile investiert. So eine Kundin wie ich bekommt auch ohne Überziehungskredit für wenige hundert Euro eine geduldete Überziehung eingeräumt.
Nix da. Zack ging die Lastschrift zurück und ich starrte auf die Mail, die mir die Kreditkartensperrung mitteilte und die ich zunächst für Spam gehalten hatte. Ich wollte bald ins Ausland verreisen und sorgte mich um meinen Geldzugang.
Außerdem schämte ich mich in Grund und Boden.
Es ist mir ein Anliegen, meine Gelddinge ordnungsgemäß zu regeln. Gesperrte Konten erinnern mich an Unzuverlässigkeit, Zahlungsunfähigkeit, Privatinsolvenz und einen großen Abgrund. In mir entfaltete sich ein Theater, das mir verschiedene Szenarien des Absturzes vorspielte.
Ein paar Tage später hielt ich das Schreiben des Kreditkartenunternehmens in den Händen, das mir den weiteren Ablauf erklärte. Vor allem aber enthielt es eine Telefonnummer. Ohne viel Hoffnung, am anderen Ende der Leitung bei einem Menschen aus Fleisch und Blut zu landen, wählte ich die Nummer. Ich wurde überrascht. Keine computergesteuerte Endlos-Warteschleifen, sondern ziemlich schnell ein Servicemitarbeiter am anderen Ende der Leitung.
Ich erklärte ihm mein Anliegen und sagte auch, wie unangenehm mir das Ganze sei. Da antwortete der freundliche Mann, dessen Stimme ich als sehr jung empfand: „Das passiert den Besten, machen Sie sich nichts daraus.“
Er erklärte mir, die Kreditkarte werde zügig entsperrt, sobald ich den Fehlbetrag auf ein bestimmtes Bankkonto überwiesen hätte. So nahm er mir die Sorge wegen meiner Reise. Im Lauf des Gesprächs wiederholte er noch einmal: „Das passiert den Besten.“
Ich fühlte mich so reizend aufgehoben und so freundlich behandelt, dass ich auf der Stelle aufhörte, mich zu schämen.
Tatsächlich entfaltet sich bei vielen Dingen, die uns widerfahren, unser inneres Theater. Wir fühlen uns abgrundtief schlecht oder denken, dies und jenes könnten wir unter keinen Umständen tun oder fragen oder erbitten.
Die Erfahrung zeigt: Wir verhalten uns regelmäßig unnachsichtig bis unerbittlich zu uns selbst, finden wir sind dumm, unzuverlässig, unverschämt, zu fordernd, rücksichtslos etc. etc., während Freunde und Familie unser Problem gar nicht schlimm finden. Du möchtest das Treffen noch einmal verschieben? Gar kein Problem. Ich soll dir eine größere Menge Lebensmittel aus dem Supermarkt mitbringen? Da fahr ich sowieso hin. Du brauchst meine Hilfe beim Installieren einer neuen Software? Das ist meine leichteste Übung. Etc. etc.
Das ist meine Anstiftung für diese Woche: Sei aufmerksam für alles, was du nicht sagst oder tust, weil du glaubst, andere Menschen nähmen dir das krumm. Spring über deinen Schatten, sag’s oder tu‘s trotzdem. Und wenn sich gerade nichts zu tun oder zu sagen ergibt, schau, ob du dir, wenn dir etwas nicht gelingt, freundlich sagen kannst: „Das passiert den Besten.“
PS: Wenn dich meine Anstiftung zur Freude inspiriert oder dir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat, und du etwas zurückgeben möchtest: lade mich auf einen Kaffee ein über meine virtuelle Kaffeekasse hier. Danke! #freundlicheökonomie
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