In München schaue ich mir die Ausstellung „Flowers Forever – Blumen in Kunst und Kultur“ an. Sie entfaltet ein buntes Kaleidoskop, das den Besucher*innen vor Augen führt: Blumen haben zwar nicht ihre Schönheit, doch ihre Unschuld verloren im Kontext der Kapitalmaximierung.
Die Niederländer erlebten im 17. Jahrhundert die verrückteste Spekulation der Weltgeschichte und ruinierten sich beim Handel mit Blumenzwiebeln, die 200 Mal mehr wert waren als Gold.
Heute ruinieren sich Arbeiter*innen in Südamerika, Afrika oder Asien die Gesundheit bei Anbau und Ernte konventioneller Schnittblumen für den europäischen Markt die Gesundheit, und die Natur leidet unter Boden- und Wasserverschmutzung.
Den Bogen zwischen damals und heute schlägt die niederländische Künstlerin Patricia Kersenhout (*1966) mit ihrem Werk „Of Palimpsests and Erasure“ (2021).
Kersenhout benutzt Digitalisierungen von Bildern, die Maria Sybilla Merian (1647 – 1717) während ihrer Reise nach Surinam angefertigte. Merian gelang es nur mit Unterstützung der einheimischen, meist versklavten Frauen, die örtliche Fauna und Flora zu zeichnen. Daraus wurde nach Rückkehr ein erfolgreiches Buch.
An die Beteiligung der einheimischen Frauen erinnert Kersenhout, indem sie auf der Rückseite von Merians Bildern Porträts der Helferinnen setzt und diese durchscheinen lässt.
Wieder zu Hause gehe ich durch den Wald und finde Heide, die Seite an Seite mit Schafgarbe blüht. Violett und weiß. Friedlich, einträchtig, ruhig.
Blumen entzücken das Herz. Mir reicht oft ein Betrachten an der Wand. Ich bin ein Fan von Stillleben.
Sich von Blumen erfreuen lassen und gleichzeitig die Frage nicht aus den Augen verlieren: welchen Preis zahle ich; welchen Preis zahlen andere? Das ist für mich das Wesen „freundlicher Ökonomie“.
Das ist meine Anstiftung heute: Finde die Spur der Blumen in deinem Leben. Wie bedacht gehst du mit diesem Geschenk der Natur um? Wie kannst du die Freude durch sie schätzen und, wenn dir das wichtig ist, eine Haltung zu den Themen einnehmen, die ihre industrielle Produktion aufwirft?
Lass einen Kommentar zurück, was du gefunden hast.
Wenn dich meine Anstiftung zur Freude inspiriert oder dir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat, gib mir einen Kaffee aus über meine virtuelle Kaffeekasse hier. Danke! #freundlicheökonomie
In München schaue ich mir die Ausstellung „Flowers Forever – Blumen in Kunst und Kultur“ an. Sie entfaltet ein buntes Kaleidoskop, das den Besucher*innen vor Augen führt: Blumen haben zwar nicht ihre Schönheit, doch ihre Unschuld verloren im Kontext der Kapitalmaximierung.
Die Niederländer erlebten im 17. Jahrhundert die verrückteste Spekulation der Weltgeschichte und ruinierten sich beim Handel mit Blumenzwiebeln, die 200 Mal mehr wert waren als Gold.
Heute ruinieren sich Arbeiter*innen in Südamerika, Afrika oder Asien die Gesundheit bei Anbau und Ernte konventioneller Schnittblumen für den europäischen Markt die Gesundheit, und die Natur leidet unter Boden- und Wasserverschmutzung.
Den Bogen zwischen damals und heute schlägt die niederländische Künstlerin Patricia Kersenhout (*1966) mit ihrem Werk „Of Palimpsests and Erasure“ (2021).
Kersenhout benutzt Digitalisierungen von Bildern, die Maria Sybilla Merian (1647 – 1717) während ihrer Reise nach Surinam angefertigte. Merian gelang es nur mit Unterstützung der einheimischen, meist versklavten Frauen, die örtliche Fauna und Flora zu zeichnen. Daraus wurde nach Rückkehr ein erfolgreiches Buch.
An die Beteiligung der einheimischen Frauen erinnert Kersenhout, indem sie auf der Rückseite von Merians Bildern Porträts der Helferinnen setzt und diese durchscheinen lässt.
Wieder zu Hause gehe ich durch den Wald und finde Heide, die Seite an Seite mit Schafgarbe blüht. Violett und weiß. Friedlich, einträchtig, ruhig.
Blumen entzücken das Herz. Mir reicht oft ein Betrachten an der Wand. Ich bin ein Fan von Stillleben.
Sich von Blumen erfreuen lassen und gleichzeitig die Frage nicht aus den Augen verlieren: welchen Preis zahle ich; welchen Preis zahlen andere? Das ist für mich das Wesen „freundlicher Ökonomie“.
Das ist meine Anstiftung heute: Finde die Spur der Blumen in deinem Leben. Wie bedacht gehst du mit diesem Geschenk der Natur um? Wie kannst du die Freude durch sie schätzen und, wenn dir das wichtig ist, eine Haltung zu den Themen einnehmen, die ihre industrielle Produktion aufwirft?
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