Der Oktober liegt glatt und freudig vor mir. Ich bin erwartungsfroh und kann nicht sagen, warum. Vielleicht, weil ich Geburtstag habe in diesem Monat. Vielleicht, weil der Oktober oft als golden bezeichnet wird. Die Möglichkeit, Licht einzusammeln, bevor wir uns in die zunehmende Dunkelheit hinein drehen. Die Kürbisse sind rot und golden und grün-bunt und weißlich. Es ist gut, dass ich mich im Glatten, Unaufgeregten einrichten kann. Mein Urlaub hat dazu beigetragen. Zum ersten Mal seit längerem fühle ich mich nicht unter Druck.
Menschen können nicht kreativ sein, wenn sie zu stark unter Druck stehen. Sie können nur auf das starren, das als zu erledigendes Problem vor ihnen liegt. Der Überlebensmodus läuft automatisch ab. Er folgt früh erlernten Bewältigungsmustern. Was für ein Kind die beste der Möglichkeiten war, ist für eine Erwachsene nicht mehr angemessen. Ich neige zum Abtauchen und Verschleppen, wenn es zuviel wird. Mein sicherster Ort war die Unsichtbarkeit.
Wir brauchen immer wieder glatte, warme, goldene, geborgene und frohe Orte. Sie herzustellen, sie einzurichten für uns und auch für andere, gehört zu unserer Verantwortlichkeit.
Während ich dies schreibe, sehe ich aus dem Zugfenster. Mein Blick fällt auf zwei entsetzlich hohe Berge aus Sand und Geröll und wahrscheinlich einer für irgendeine Produktion wichtigen Substanz. Die Berge sind so mächtig in ihrer Künstlichkeit und längs gefaltet, als wären sie plissiert. Der eine Berg ist weiß, der andere grau.
Eine gewisse Ästhetik der Gleichmäßigkeit lässt mich an Lithografien der Verhüllung des Berliner Reichstags denken. Doch tatsächlich schmerzt mein Herz, denn was ich sehe ist furchtbar in seiner Künstlichkeit. Ein Missbrauch der Möglichkeiten, die in der Erde verborgen liegen. Ein Feldzug, Ressourcen zu erobern, bis alles natürliche Leben ausgetrieben ist.
Ich habe das Kaliwerk Zielitz in der Nähe Magdeburgs entdeckt. Das Abbaugebiet umfasst 61 Quadratkilometer. Die Berge sind mit circa 200 Metern die höchste Erhebung zwischen Magdeburg und der Ostsee.
The more efficient you get, the harder it is to change,
Das leuchtet mir sofort ein beim Wikipedia Eintrag über das Kaliwerk, der Superlative durch die Gegend wirft. Diese Superlative sprechen nicht von der enormen Umweltbelastung, sondern benennen Wirtschaftsfaktoren. Lauter gute Gründe, nichts zu ändern.
„Die Auswirkungen auf das Schutzgut Landschaft sei – laut Planfeststellungsbeschluss – als erhebliche Beeinträchtigung zu bewerten“, berichtete die Volksstimme im April 2021. Weniger zurückhaltend formulierte der Deutschlandfunk zwei Jahre vorher: „Giftmüll – tickende Zeitbombe bei Magdeburg“. Die Gräben, die in der Erde gerissen wurden, werden mit Sondermüll angefüllt. Ein zweites geschäftliches Standbein.
Ich glaube, wir können alle Nas lang beim zufälligen Ausdemfenstersehen Zerstörung sehen. Und beim Schlendern in der Einkaufsstraße Trauer in Gesichtern und die Not derer, die auf der Straße leben. Wir kennen die Geschichten persönlichen Unglücks, wissen über die Not verwahrloster Kinder. Wer Kapazitäten im Denken und Fühlen frei hat, fragt sich dann mehr oder weniger automatisch: was kann ich tun?
Bei mir folgte als nächstes die Überlegung: kann ICH was tun, als mein Herzschmerz mich zur Überlegung brachte, ob ich jetzt Umweltaktivistin werden und gegen das Kaliwerk Zielitz ins Feld sollte.
Keine*r kann alles tun. Aber jede*r etwas.
Im letzten Caroline Myss Seminar, das ich anhörte, fand ich einige hilfreiche Hinweise für die Frage, ob ICH etwas tun kann. Ja, natürlich kann ich in den meisten Fällen irgendetwas tun. Allerdings: ist das wirklich sinnvoll im Hinblick auf die eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten?
Myss sagt, jeder Mensch habe eine bestimmte Anzahl von Archetypen, die in ihm/ihr wirkten. Wenn wir in Übereinstimmung mit den Archetypen handelten, seinen wir am effektivsten. Nicht im Sinn von Erfolg, obwohl sich natürlich Erfolg einstellen kann. Sondern im Sinn von Erfüllung des Lebenssinns und Beitrag zu dem, was es in den Umbruchszeiten, in denen wir leben, zu tun gibt.
Wenn wir die archetypischen Aspekte in uns beachten und das tun, wozu wir im besten Sinne begabt sind, fällt uns das Engagement nicht nur relativ leicht. Darüber hinaus entsteht ein Synergieeffekt. In uns und durch uns wirkt die archetypische Kraft, die sich gleichsam mit ins Feld stellt und uns mit allen anderen Menschen des gleichen Archetyps verbindet. So entstehen Bewegungen. Wie zum Beispiel „Friday for Future“. Oder faschistoide Gruppierungen. Oder. Oder. Da finden sich übereinstimmende Wirkkräfte zusammen. Die Menschen, die sich in solchen Bewegungen engagieren, gehen in Resonanz mit gleichen Werten. Etwas wird auf den Weg gebracht und wächst exponentiell.
Die Überlegung ist mir in gewisser Weise aus systemischer Therapie und Aufstellungspraxis vertraut. Klientinnen, die mit ihrem Familienstrukturen hadern, habe ich öfter eingeladen, sich vorzustellen, wie hinter ihnen alle wohlmeinenden, hilfreichen, heilenden Ahninnen oder Ahnen stehen. Natürlich habe ich das für mich selbst auch gemacht, weil ich alles selbst ausprobiere. Was immer sich da entfaltet: die vorgestellte Verbindung aktiviert innere Kräfte.
Ich habe mich zwar für „Fridays for Future“ auf den Weg gemacht. Die Umweltaktivistin oder eine andere Form von Aktivismus gehört allerdings nicht zu meinen archetypische Strukturen.
Ich werde also nicht vor den Werkstoren in Zielitz protestieren. Allerdings hat der Anblick der Zerstörung und die Gefühle und Überlegungen, die er ausgelöst hat, mir ein weiteres Mal deutlich vor Augen geführt: wir sind alle aufgerufen. Jede*r in ganz eigener Weise.
Zuerst sind wir aufgerufen, nicht zu erschrecken. Nicht in alte, wenig hilfreiche Stressbewältigungsmuster zu fallen angesichts dessen, was auf der Welt vor sich geht.
“There is nothing gentle about transformation”.
Caroline Myss
Wir leben nicht in sanften Zeiten. Und doch ist das Sanfte, das Freundliche ein entscheidender Faktor der Transformation. Was wir an vielen Ecken und Enden sehen, weil es eine so laute Stimme hat, ist das Gegenteil von sanft und freundlich. Es ist der Versuch, mit allen Mitteln das Alte wieder in Amt und Würde zu bringen. Es einzuzementieren. Auch Transformation folgt archetypischen Strukturen. Der Kampf gegen die Veränderungen gehört zu ihnen.
Im Zen Buddhismus wird die Geschichte einer alten Frau erzählt, die tagaus und tagein ihr Wasser aus einem entfernt gelegenen Brunnen holt. Ihr Krug hat einen Sprung, durch den ein Teil des Wassers beim Zurücktragen herausrinnt. Alle möglichen Menschen raten ihr, den Krug auszutauschen oder zumindest den Sprung zu reparieren. Sie verwendet weiterhin den alten Krug. Wer aufmerksam ist, sieht: An der Seite des Wegs, die sie immer zurückgeht, blühen kleine Blumen. Das Wasser ist nicht verloren.
Kenne deinen Werte. Halte dich daran. Kompromittiere sie nicht. Fälle den Entschluss, ein integres Leben zu führen, fordert Caroline Myss.
Die alte Frau in der Zen Geschichte wusste genau um ihre Werte. Sie hielt daran fest, obwohl es für sie unbequem war. Sie sorgte für die Pflanzen am Wegrand. Sie führte ein integres Leben.
Kleine Blumen am Wegrand zu gießen ist jetzt nicht gerade eine weltbewegende Handlung, könnte man meinen. Und doch schaffen alle Gärtner*innen der Welt einen Garten von unvorstellbarem Ausmaß. Einen frohen, geborgenen Orte für viele.
Keine*r kann alles bewerkstelligen. Aber jede*r etwas. Effizienz ist nicht das Thema. Sondern Verantwortung für Veränderung im eigenen Lebensbereich.
Vielleicht hast du am Wochenende Zeit, über deine Werte nachzudenken. Die, die du schon kennst. Und die, die du hinzufügen möchtest. Vielleicht denkst du auch darüber nach, in welcher Weise dein Leben für dich ein integres Leben ist. Vielleicht sprichst du mit anderen darüber. Vielleicht schreibst du ein kleines Manifest deiner Handlungsmöglichkeiten.
In einem der letzten Mittwochsbriefe #AnstiftungzurFreude habe ich darüber nachgedacht, wie wir alle bewusst oder unbewusst Brücken*bauerinnern sind, obwohl wir unseren eigenen Beitrag oft für so gering achten.
Eine Leserin hat geantwortet, sie zweifele immer wieder an ihrem Entwicklungsweg. Doch wenn sie zurückschaue – es folgte eine lange Liste von Begebenheiten, bei denen sie freimütig ihr Herz, ihre Wohnung und ihren Geldbeutel geöffnet hatte. Ich war zu Tränen gerührt.
Das könnte vielleicht auch noch am Wochenende Platz haben: die Erinnerung daran, in welcher Weise du freimütig warst und bist mit deinen Gaben. In welcher Weise du den Garten des Lebens gewässert hast. Denn das ist die Aufgabe unserer Erdengemeinschaft. Gemeinsam zu gestalten fürs gemeinsame Wachsen und Blühen. Auch wenn immer wieder welche im Unterholz toben und Schösslinge zerstören. Nicht beirren lassen.
Der Oktober liegt glatt und freudig vor mir. Ich bin erwartungsfroh und kann nicht sagen, warum. Vielleicht, weil ich Geburtstag habe in diesem Monat. Vielleicht, weil der Oktober oft als golden bezeichnet wird. Die Möglichkeit, Licht einzusammeln, bevor wir uns in die zunehmende Dunkelheit hinein drehen. Die Kürbisse sind rot und golden und grün-bunt und weißlich. Es ist gut, dass ich mich im Glatten, Unaufgeregten einrichten kann. Mein Urlaub hat dazu beigetragen. Zum ersten Mal seit längerem fühle ich mich nicht unter Druck.
Menschen können nicht kreativ sein, wenn sie zu stark unter Druck stehen. Sie können nur auf das starren, das als zu erledigendes Problem vor ihnen liegt. Der Überlebensmodus läuft automatisch ab. Er folgt früh erlernten Bewältigungsmustern. Was für ein Kind die beste der Möglichkeiten war, ist für eine Erwachsene nicht mehr angemessen. Ich neige zum Abtauchen und Verschleppen, wenn es zuviel wird. Mein sicherster Ort war die Unsichtbarkeit.
Wir brauchen immer wieder glatte, warme, goldene, geborgene und frohe Orte. Sie herzustellen, sie einzurichten für uns und auch für andere, gehört zu unserer Verantwortlichkeit.
Während ich dies schreibe, sehe ich aus dem Zugfenster. Mein Blick fällt auf zwei entsetzlich hohe Berge aus Sand und Geröll und wahrscheinlich einer für irgendeine Produktion wichtigen Substanz. Die Berge sind so mächtig in ihrer Künstlichkeit und längs gefaltet, als wären sie plissiert. Der eine Berg ist weiß, der andere grau.
Eine gewisse Ästhetik der Gleichmäßigkeit lässt mich an Lithografien der Verhüllung des Berliner Reichstags denken. Doch tatsächlich schmerzt mein Herz, denn was ich sehe ist furchtbar in seiner Künstlichkeit. Ein Missbrauch der Möglichkeiten, die in der Erde verborgen liegen. Ein Feldzug, Ressourcen zu erobern, bis alles natürliche Leben ausgetrieben ist.
Ich habe das Kaliwerk Zielitz in der Nähe Magdeburgs entdeckt. Das Abbaugebiet umfasst 61 Quadratkilometer. Die Berge sind mit circa 200 Metern die höchste Erhebung zwischen Magdeburg und der Ostsee.
The more efficient you get, the harder it is to change,
schreibt Tom DeMarco in seinem Buch „Slack“.
Das leuchtet mir sofort ein beim Wikipedia Eintrag über das Kaliwerk, der Superlative durch die Gegend wirft. Diese Superlative sprechen nicht von der enormen Umweltbelastung, sondern benennen Wirtschaftsfaktoren. Lauter gute Gründe, nichts zu ändern.
„Die Auswirkungen auf das Schutzgut Landschaft sei – laut Planfeststellungsbeschluss – als erhebliche Beeinträchtigung zu bewerten“, berichtete die Volksstimme im April 2021. Weniger zurückhaltend formulierte der Deutschlandfunk zwei Jahre vorher: „Giftmüll – tickende Zeitbombe bei Magdeburg“. Die Gräben, die in der Erde gerissen wurden, werden mit Sondermüll angefüllt. Ein zweites geschäftliches Standbein.
Ich glaube, wir können alle Nas lang beim zufälligen Ausdemfenstersehen Zerstörung sehen. Und beim Schlendern in der Einkaufsstraße Trauer in Gesichtern und die Not derer, die auf der Straße leben. Wir kennen die Geschichten persönlichen Unglücks, wissen über die Not verwahrloster Kinder. Wer Kapazitäten im Denken und Fühlen frei hat, fragt sich dann mehr oder weniger automatisch: was kann ich tun?
Bei mir folgte als nächstes die Überlegung: kann ICH was tun, als mein Herzschmerz mich zur Überlegung brachte, ob ich jetzt Umweltaktivistin werden und gegen das Kaliwerk Zielitz ins Feld sollte.
Keine*r kann alles tun. Aber jede*r etwas.
Im letzten Caroline Myss Seminar, das ich anhörte, fand ich einige hilfreiche Hinweise für die Frage, ob ICH etwas tun kann. Ja, natürlich kann ich in den meisten Fällen irgendetwas tun. Allerdings: ist das wirklich sinnvoll im Hinblick auf die eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten?
Myss sagt, jeder Mensch habe eine bestimmte Anzahl von Archetypen, die in ihm/ihr wirkten. Wenn wir in Übereinstimmung mit den Archetypen handelten, seinen wir am effektivsten. Nicht im Sinn von Erfolg, obwohl sich natürlich Erfolg einstellen kann. Sondern im Sinn von Erfüllung des Lebenssinns und Beitrag zu dem, was es in den Umbruchszeiten, in denen wir leben, zu tun gibt.
Wenn wir die archetypischen Aspekte in uns beachten und das tun, wozu wir im besten Sinne begabt sind, fällt uns das Engagement nicht nur relativ leicht. Darüber hinaus entsteht ein Synergieeffekt. In uns und durch uns wirkt die archetypische Kraft, die sich gleichsam mit ins Feld stellt und uns mit allen anderen Menschen des gleichen Archetyps verbindet. So entstehen Bewegungen. Wie zum Beispiel „Friday for Future“. Oder faschistoide Gruppierungen. Oder. Oder. Da finden sich übereinstimmende Wirkkräfte zusammen. Die Menschen, die sich in solchen Bewegungen engagieren, gehen in Resonanz mit gleichen Werten. Etwas wird auf den Weg gebracht und wächst exponentiell.
Die Überlegung ist mir in gewisser Weise aus systemischer Therapie und Aufstellungspraxis vertraut. Klientinnen, die mit ihrem Familienstrukturen hadern, habe ich öfter eingeladen, sich vorzustellen, wie hinter ihnen alle wohlmeinenden, hilfreichen, heilenden Ahninnen oder Ahnen stehen. Natürlich habe ich das für mich selbst auch gemacht, weil ich alles selbst ausprobiere. Was immer sich da entfaltet: die vorgestellte Verbindung aktiviert innere Kräfte.
Ich habe mich zwar für „Fridays for Future“ auf den Weg gemacht. Die Umweltaktivistin oder eine andere Form von Aktivismus gehört allerdings nicht zu meinen archetypische Strukturen.
Ich werde also nicht vor den Werkstoren in Zielitz protestieren. Allerdings hat der Anblick der Zerstörung und die Gefühle und Überlegungen, die er ausgelöst hat, mir ein weiteres Mal deutlich vor Augen geführt: wir sind alle aufgerufen. Jede*r in ganz eigener Weise.
Zuerst sind wir aufgerufen, nicht zu erschrecken. Nicht in alte, wenig hilfreiche Stressbewältigungsmuster zu fallen angesichts dessen, was auf der Welt vor sich geht.
“There is nothing gentle about transformation”.
Caroline Myss
Wir leben nicht in sanften Zeiten. Und doch ist das Sanfte, das Freundliche ein entscheidender Faktor der Transformation. Was wir an vielen Ecken und Enden sehen, weil es eine so laute Stimme hat, ist das Gegenteil von sanft und freundlich. Es ist der Versuch, mit allen Mitteln das Alte wieder in Amt und Würde zu bringen. Es einzuzementieren. Auch Transformation folgt archetypischen Strukturen. Der Kampf gegen die Veränderungen gehört zu ihnen.
Im Zen Buddhismus wird die Geschichte einer alten Frau erzählt, die tagaus und tagein ihr Wasser aus einem entfernt gelegenen Brunnen holt. Ihr Krug hat einen Sprung, durch den ein Teil des Wassers beim Zurücktragen herausrinnt. Alle möglichen Menschen raten ihr, den Krug auszutauschen oder zumindest den Sprung zu reparieren. Sie verwendet weiterhin den alten Krug. Wer aufmerksam ist, sieht: An der Seite des Wegs, die sie immer zurückgeht, blühen kleine Blumen. Das Wasser ist nicht verloren.
Kenne deinen Werte. Halte dich daran. Kompromittiere sie nicht. Fälle den Entschluss, ein integres Leben zu führen, fordert Caroline Myss.
Die alte Frau in der Zen Geschichte wusste genau um ihre Werte. Sie hielt daran fest, obwohl es für sie unbequem war. Sie sorgte für die Pflanzen am Wegrand. Sie führte ein integres Leben.
Kleine Blumen am Wegrand zu gießen ist jetzt nicht gerade eine weltbewegende Handlung, könnte man meinen. Und doch schaffen alle Gärtner*innen der Welt einen Garten von unvorstellbarem Ausmaß. Einen frohen, geborgenen Orte für viele.
Keine*r kann alles bewerkstelligen. Aber jede*r etwas. Effizienz ist nicht das Thema. Sondern Verantwortung für Veränderung im eigenen Lebensbereich.
Vielleicht hast du am Wochenende Zeit, über deine Werte nachzudenken. Die, die du schon kennst. Und die, die du hinzufügen möchtest. Vielleicht denkst du auch darüber nach, in welcher Weise dein Leben für dich ein integres Leben ist. Vielleicht sprichst du mit anderen darüber. Vielleicht schreibst du ein kleines Manifest deiner Handlungsmöglichkeiten.
In einem der letzten Mittwochsbriefe #AnstiftungzurFreude habe ich darüber nachgedacht, wie wir alle bewusst oder unbewusst Brücken*bauerinnern sind, obwohl wir unseren eigenen Beitrag oft für so gering achten.
Eine Leserin hat geantwortet, sie zweifele immer wieder an ihrem Entwicklungsweg. Doch wenn sie zurückschaue – es folgte eine lange Liste von Begebenheiten, bei denen sie freimütig ihr Herz, ihre Wohnung und ihren Geldbeutel geöffnet hatte. Ich war zu Tränen gerührt.
Das könnte vielleicht auch noch am Wochenende Platz haben: die Erinnerung daran, in welcher Weise du freimütig warst und bist mit deinen Gaben. In welcher Weise du den Garten des Lebens gewässert hast. Denn das ist die Aufgabe unserer Erdengemeinschaft. Gemeinsam zu gestalten fürs gemeinsame Wachsen und Blühen. Auch wenn immer wieder welche im Unterholz toben und Schösslinge zerstören. Nicht beirren lassen.
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