Anstiftung zur Freude #72

Bevor ich die heutige Anstiftungsgeschichte erzähle, möchte ich etwas mit dir feiern. Am 30. Juni war mein einjähriges ko-fi-versary.

ko-fi.com ist die Plattform, auf der meine virtuelle Kaffeekasse steht. Ich hätte das nicht gewusst, dass meine Kaffeekasse schon ein Jahr alt ist, aber ko-fi.com machte mich darauf aufmerksam. Ich habe daraufhin gleich mein Profilbild aufgemöbelt mit wundervollen Bildern der Berliner Fotografin Juli Vogel.

In diesem einen Jahr haben sich € 175 in der Kaffeekasse angesammelt; ich habe virtuelle Kaffees mit Menschen in Portugal, Griechenland, Österreich und der Schweiz getrunken. Ich habe sogar einmal eine virtuelle Platte mit gegrilltem Fisch gegessen, als mir ein ganzes Menü spendiert wurde.

Wenn es in meiner virtuellen Kaffeekasse klingelt, bin ich entzückt. Das Klingeln löst bei mir mehr aus, als Freude über eine finanzielle Anerkennung. Ich spüre die Resonanz auf meine Arbeit und erhalte eine Bestätigung, dass das, was ich tue, Sinn macht.

Wenn Menschen mit mir in Verbindung treten, indem sie mir schreiben und/oder mir einen Kaffee spendieren, erfahre ich, dass und auf welche Weise die Freudesamen, die ich verstreue, auf fruchtbaren Boden gefallen sind.

Vielen herzlichen Dank an alle Unterstützer*innen, die meine #Anstiftungsbriefe abonnieren, sie lesen, sie weiterempfehlen und immer wieder meine Kaffeekasse klingeln lassen. 50 Anstiftungsbriefe sind in diesem ko-fi.com Jahr entstanden. Und hier geht es weiter mit den

Anstiftungen:

Vorgestern verließ ich gegen meine Gewohnheit zur recht späten Stunde mein Haus, um in den wilden, weitläufigen Garten meiner Nachbarn zu gehen. Es war kurz nach halb elf und noch nicht dunkel, im Westen schickte sich der Mond an, hoch in den Himmel zu steigen. Wir fanden uns zwischen Gebüsch und hohen Grashalmen zusammen, um Glühwürmchen zu beobachten.

Ihr wissenschaftlicher Name ist Lampyride, und wie kleine Lampions sehen sie aus. Glühwürmchen sind in der Lage, mit ihrem Körper Lichtsignale zu produzieren, mit deren Hilfe sie kommunizieren. Von Ende Juni bis Ende Juli fliegen die Männchen mit ihren am Hinterleib befestigten Laternchen herum, auf der Suche nach den flugunfähigen Weibchen, die am Boden Leuchtsignale aussenden. Im besten Falle treffen sie sich und es entsteht die nächste Generation von Leuchtkäfern.

Es ist ein Anblick voller Magie, in der lauen Sommernacht kleine Lichtpunkte durch die Gegend fliegen zu sehen, als wären winzige Elfen unterwegs zur nächsten Party. Wir liefen hierhin und dorthin und riefen ständig: Da! Da!, während Zeigefinger die Richtung wiesen.

Ich musste die ganze Zeit furchtbar gähnen und konnte nachher trotzdem nicht einschlafen. So begeistert war ich von meiner Begegnung mit Lampyride, dass ich gleich ihr Leben recherchierte. Drei Jahre verbringen sie in der Erde und fressen sich mittels u.a. Schnecken zu richtigen Größe hin, dann kommt eine Woche voller Leuchten und nächtlicher Hochzeitsflüge. Mit dem Ende ihres Lebens beginnt der Zyklus des Werdens der Glühwürmchen von Neuem.

Noch immer beflügelt mich die Erinnerung an die Zauberpunkte. Ein fröhliches Spiel der Schöpfung.

Magie im Alltag kommt zumindest in meinem Leben nicht gerade gehäuft vor. Auch, weil ich die Magie nicht regelmäßig in mein Leben einlade. Das werde ich jetzt ändern.

Das ist meine Anstiftung heute: Finde die Magie in deinem Alltag. Was fällt dir dazu ein? Wo und wie könntest du den nächsten magischen Moment erleben? Was verändert sich, wenn ein kleines bisschen Zauber z.B. über deinen Frühstückstisch rieselt?

Schreib in den Kommentar, was du gefunden hast!

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