Vor einiger Zeit wurde im Dorf ein Haus verkauft. Neugier und Spannung, wer da wohl kommen mag. Auch eine gewisse Erwartung, wie wir die neuen Nachbarn am liebsten hätten.
Monate vergehen. Ich bekomme mit, dass jemand, den ich schätze, sich mit einer neuen Person sehr angefreundet hat. Ich frage vorsichtig zwei Freundinnen nach ihrer Meinung.
Und höre gleich ein paar Geschichten. Unterm Strich: Schwierig, ziemlich schwierig mit dieser Nachbarschaft.
Das spiegelt meine Erfahrung. Doch habe ich nicht umsonst vorsichtig nachgefragt. Ich tue mich schwer mit einer generellen Ablehnung.
Ja, natürlich gibt es Gründe. Jede der Geschichten über nicht wirklich geglückte Begegnungen liefert einen Grund. Auch ich habe rumgeschimpft und könnte meine Ärgernisse wieder und wieder aus der Tasche ziehen. Es widerstrebt mir.
Ich denke an die Gräben, die es zwischen einigen der alt eingesessenen Familien gibt. Wer mit wem nicht redet. Wer sich über wen sofort ungeheuer aufregt, obwohl im Moment der Aufregung gar nichts Schlimmes vorgefallen ist. Nur die Erinnerung an irgendein Ereignis vor einem Jahr oder fünf Jahren oder zwanzig zündet gleich die kurze Lunte zum Pulverfass.
Ich denke daran, wie oft ich schon Leuten auf die Füße getreten bin und nach wie vor trete, weil ich so war wie ich war, und bin wie ich bin, mit meinen Eigenheiten und Beschränkungen. Dabei ist dies das letzte, was ich tun möchte, anderen auf die Füße treten.
Ressentiments verhungern, wenn wir sie nicht nähren. Warum also nähren wir sie, wenn sie uns das Leben schwer machen?
Ressentiments lassen uns an einem emotionalen Anker oder Triggerpunkt hängen bleiben. Die Person kann längst weggezogen oder gestorben oder sogar ein guter Freund sein. Diese eine Geschichte entfacht immer wieder den selben alten Aufruhr.
Das ist nicht nur schädlich unter Stressbelastungsgesichtspunkten. Es schränkt unser freudiges Erleben ein und kann dazu führen, dass wir uns dauerhaft in Ablehnung verbeißen und die daraus resultierende Bitterkeit unsere Weltsicht verfinstert.
Das Aufräumen emotionaler Schubladen ist eine befreiende Tätigkeit. Wir lösen die Verbindung zu alten Wiederholungsschleifen, schaffen Raum für neues und verändern uns mit der Zeit selbst.
Ich übe seit längerem, niemanden zu verurteilen. Das bedeutet nicht, verletzendes Verhalten zu billigen oder nicht zu sagen, wenn mich etwas stört. Ich möchte nur keine inneren Kriegsschauplätze mehr unterhalten.
Was soll ich sagen. Es gelingt mir mal mehr, mal weniger gut. Aber ich freue mich immer, wenn ich merke, dass ich statt zu schimpfen ein für mich nicht so schönes Erleben einfach durchwinken kann.
Das ist meine Anstiftung heute: Finde in deinen emotionalen Schubladen etwas, was schon viel zu lange da liegt und dich immer wieder in unangenehme Gefühle verstrickt. Frage dich, ob es an der Zeit wäre, das hinter dir zu lassen. Erinnere dich immer wieder daran, dass es vorbei ist. Schau, ob du dich darüber freuen kannst, dass du durch die alte Sache etwas gelernt hast. Und vielleicht kannst du sie früher oder später einfach durchwinken.
Schreib in den Kommentar, was du gefunden hast.
Herzliche Grüße
Eva
PS: Wenn dich meine Anstiftung zur Freude inspiriert oder dir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat, gib mir einen Kaffee aus über meine virtuelle Kaffeekasse hier. Danke! #freundlicheökonomie
#AnstiftungzurFreude – kannst du abonnieren. Wöchentlich kostenfrei. Freude ist der am stärksten unterschätzte Resilienz Faktor. Freude können wir nie genug haben. Abonniere sie hier!
Vor einiger Zeit wurde im Dorf ein Haus verkauft. Neugier und Spannung, wer da wohl kommen mag. Auch eine gewisse Erwartung, wie wir die neuen Nachbarn am liebsten hätten.
Monate vergehen. Ich bekomme mit, dass jemand, den ich schätze, sich mit einer neuen Person sehr angefreundet hat. Ich frage vorsichtig zwei Freundinnen nach ihrer Meinung.
Und höre gleich ein paar Geschichten. Unterm Strich: Schwierig, ziemlich schwierig mit dieser Nachbarschaft.
Das spiegelt meine Erfahrung. Doch habe ich nicht umsonst vorsichtig nachgefragt. Ich tue mich schwer mit einer generellen Ablehnung.
Ja, natürlich gibt es Gründe. Jede der Geschichten über nicht wirklich geglückte Begegnungen liefert einen Grund. Auch ich habe rumgeschimpft und könnte meine Ärgernisse wieder und wieder aus der Tasche ziehen. Es widerstrebt mir.
Ich denke an die Gräben, die es zwischen einigen der alt eingesessenen Familien gibt. Wer mit wem nicht redet. Wer sich über wen sofort ungeheuer aufregt, obwohl im Moment der Aufregung gar nichts Schlimmes vorgefallen ist. Nur die Erinnerung an irgendein Ereignis vor einem Jahr oder fünf Jahren oder zwanzig zündet gleich die kurze Lunte zum Pulverfass.
Ich denke daran, wie oft ich schon Leuten auf die Füße getreten bin und nach wie vor trete, weil ich so war wie ich war, und bin wie ich bin, mit meinen Eigenheiten und Beschränkungen. Dabei ist dies das letzte, was ich tun möchte, anderen auf die Füße treten.
Ressentiments verhungern, wenn wir sie nicht nähren. Warum also nähren wir sie, wenn sie uns das Leben schwer machen?
Ressentiments lassen uns an einem emotionalen Anker oder Triggerpunkt hängen bleiben. Die Person kann längst weggezogen oder gestorben oder sogar ein guter Freund sein. Diese eine Geschichte entfacht immer wieder den selben alten Aufruhr.
Das ist nicht nur schädlich unter Stressbelastungsgesichtspunkten. Es schränkt unser freudiges Erleben ein und kann dazu führen, dass wir uns dauerhaft in Ablehnung verbeißen und die daraus resultierende Bitterkeit unsere Weltsicht verfinstert.
Das Aufräumen emotionaler Schubladen ist eine befreiende Tätigkeit. Wir lösen die Verbindung zu alten Wiederholungsschleifen, schaffen Raum für neues und verändern uns mit der Zeit selbst.
Ich übe seit längerem, niemanden zu verurteilen. Das bedeutet nicht, verletzendes Verhalten zu billigen oder nicht zu sagen, wenn mich etwas stört. Ich möchte nur keine inneren Kriegsschauplätze mehr unterhalten.
Was soll ich sagen. Es gelingt mir mal mehr, mal weniger gut. Aber ich freue mich immer, wenn ich merke, dass ich statt zu schimpfen ein für mich nicht so schönes Erleben einfach durchwinken kann.
Das ist meine Anstiftung heute: Finde in deinen emotionalen Schubladen etwas, was schon viel zu lange da liegt und dich immer wieder in unangenehme Gefühle verstrickt. Frage dich, ob es an der Zeit wäre, das hinter dir zu lassen. Erinnere dich immer wieder daran, dass es vorbei ist. Schau, ob du dich darüber freuen kannst, dass du durch die alte Sache etwas gelernt hast. Und vielleicht kannst du sie früher oder später einfach durchwinken.
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Eva
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