Ich blättere in meinem Notizkalender um und da ist tatsächlich nichts mehr. In manchen Jahren ist da noch so ein kleiner Nachklapp, so eine Spur von Tagen, die schon zum Neuen Jahr gehören. Heute Morgen : nix. Ich bin enttäuscht. Es ist wirklich in ein paar Stunden vorbei.
Im Moment laufe ich ein bisschen weg vor den Menschen, die in der Anzugjacke auf Flipcharts zeigen und rufen: Deine Kunden im nächsten Jahr! Wohin geht dein Wachstum? Was ist deine Aufgabe? Weißt du schon, wie du 7xkk in den ersten vier Wochen auf dein Konto schaufelst?
Der neue Kalender zeigt zwar zwei Einsen; ich aber bin noch nicht startbereit.
Der Winter ist gerade erst einmal 10 Tage alt; 11 dann am 1. Januar.
Der Winter ist die Zeit des Rückzugs, des Ruhens, des Kräfte Sammelns. Es darf also langsam beginnen.
„In aller Zärtlichkeit und Vorsicht wende ich mich dem neuen Jahr zu.“, schrieb ich in meiner Rückschau auf die letzten zwei Wochen.
Der irische Dichter und Philosoph John O’Donohue schrieb über einen Neubeginn:
“A beginning is ultimately an invitation to open toward the gifts and growth that are stored up for us”.
Sich gegenüber den Geschenken und Überraschungen zu öffnen, die zu einem Wachstum führen mögen, ist das Gegenteil von Flipchartplanungen und Versprechen, Erfolg zu haben, wenn du nur die Liste 1 bis 20 abarbeitest.
Sich öffnen bedeutet auch, abzuwarten. Wer kann wirklich warten? Es geht nicht um „Warten auf“, sondern einfach – warten.
Warten in diesem Sinne bedeutet, sich nicht einem Ziel zuzuwenden, sondern mit dem Zustand des Wartens zu sein. Einen Atemzug und den nächsten und den übernächsten. Es ist noch nichts da. Es wird vielleicht nichts kommen.
Im Warten begegnen wir uns und unserer Unfähigkeit, die Hände im Schoß ruhen zu lassen. Sie zum Empfangen zu öffnen.
In Offenheit zu warten ist eine Handlung der Stille.
Und bitte kein Hermann Hesse Zitat. Anfänge können furchterregend sein, grausam erzwungen, und die Ungewissheit in ihnen kann zu Zähne klappern führen.
John O’Donohue hat ein grandioses Gedicht geschrieben „For a New Beginning“. Lässt sich googeln. Lohnt sich sehr.
Freudiges Wiedersehen im neuen Jahr!
PS: Wenn dich mein Denksplitter inspiriert hat, schenk uns beiden einen Herzen- und Tassenregen. Du kannst mir einen Kaffee ausgeben über meine virtuelle Kaffeekasse auf kofi.com hier. Und dich überraschen lassen, was passiert.
Ich blättere in meinem Notizkalender um und da ist tatsächlich nichts mehr. In manchen Jahren ist da noch so ein kleiner Nachklapp, so eine Spur von Tagen, die schon zum Neuen Jahr gehören. Heute Morgen : nix. Ich bin enttäuscht. Es ist wirklich in ein paar Stunden vorbei.
Im Moment laufe ich ein bisschen weg vor den Menschen, die in der Anzugjacke auf Flipcharts zeigen und rufen: Deine Kunden im nächsten Jahr! Wohin geht dein Wachstum? Was ist deine Aufgabe? Weißt du schon, wie du 7xkk in den ersten vier Wochen auf dein Konto schaufelst?
Der neue Kalender zeigt zwar zwei Einsen; ich aber bin noch nicht startbereit.
Der Winter ist gerade erst einmal 10 Tage alt; 11 dann am 1. Januar.
Der Winter ist die Zeit des Rückzugs, des Ruhens, des Kräfte Sammelns. Es darf also langsam beginnen.
„In aller Zärtlichkeit und Vorsicht wende ich mich dem neuen Jahr zu.“, schrieb ich in meiner Rückschau auf die letzten zwei Wochen.
Der irische Dichter und Philosoph John O’Donohue schrieb über einen Neubeginn:
“A beginning is ultimately an invitation to open toward the gifts and growth that are stored up for us”.
Sich gegenüber den Geschenken und Überraschungen zu öffnen, die zu einem Wachstum führen mögen, ist das Gegenteil von Flipchartplanungen und Versprechen, Erfolg zu haben, wenn du nur die Liste 1 bis 20 abarbeitest.
Sich öffnen bedeutet auch, abzuwarten. Wer kann wirklich warten? Es geht nicht um „Warten auf“, sondern einfach – warten.
Warten in diesem Sinne bedeutet, sich nicht einem Ziel zuzuwenden, sondern mit dem Zustand des Wartens zu sein. Einen Atemzug und den nächsten und den übernächsten. Es ist noch nichts da. Es wird vielleicht nichts kommen.
Im Warten begegnen wir uns und unserer Unfähigkeit, die Hände im Schoß ruhen zu lassen. Sie zum Empfangen zu öffnen.
In Offenheit zu warten ist eine Handlung der Stille.
Und bitte kein Hermann Hesse Zitat. Anfänge können furchterregend sein, grausam erzwungen, und die Ungewissheit in ihnen kann zu Zähne klappern führen.
John O’Donohue hat ein grandioses Gedicht geschrieben „For a New Beginning“. Lässt sich googeln. Lohnt sich sehr.
Freudiges Wiedersehen im neuen Jahr!
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