2022

1. Mein Vater stirbt am 15. Januar. Ich habe das Glück, ein paar Stunden an seinem Bett zu sitzen. Als ich im Hotel gerade mein Zimmer verlängern will, macht er sich davon.

2. Erlebe den Tod als klare und klärende Energie.

3. Seit Februar versende ich die Anstiftung zur Freude Briefe jeden Mittwoch.

4. Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine schreibe ich: „Mein Manifest der Handlungsspielräume in meiner kleinen Welt“.

5. Lesen: „Braiding Sweetgras“ von Robin Wall Kimmerer.

6. Eine Freundin schickt mir den Link zu The Marginalian von Maria Popova. Bin sofort schockverliebt.

7. August: Sitze inmitten der Stonehenge Steinmonumente im Inner Circle. Den Blutvollmondmond sehe ich auf der Rückfahrt durch die Bäume blitzen.

8. Anna Koschinski und Peter Weinberger Interviewen mich für ihren Der Verbindung schaffen-Podcast.

9 Ab Februar habe ich endlich ein funktionierendes Innenbad.

10. Lerne seit Oktober Klavierspielen.

11. Meine 83-jährige Tante nimmt an meinem Online Kurs Abenteuerreise auf der Spur der Freude teil. Und ändert ihr Leben.

12. Fahre sieben Stunden hin und zurück, um mit meiner alten Zen Sangha in der Nähe von Kiel zu meditieren. Streife durch den wunderschönen Garten, in dem das Zendo steht. Denke, dass ich verrückt bin und dass das gut ist.

13. I must be willing to give up what I am in order to become what I will be. Albert Einstein. / Loslassen ist das Ende eines gelungenen Prozesses. Eva Scheller

14. Sehe immer wieder Rehe, Fasane, Füchse, Reiher, Störche bei meinen Fahrten per Auto und Zug.

15. The Idler Festival in London Hampstead. Früher Juli, tropische Hitze, Fahnen und Wimpel von der Feier des 70 jährigen Thronjubiläums in der Londoner Innenstadt .

16. Seit April Mitglied der Solidarischen Landwirtschaft ein paar Dörfer weiter.

17. Weiß nun genau, wo mein Gemüse herkommt.

18. Besuch von sechs Menschen aus drei Generationen. Ziehe mit der Katze ins Gartenhaus und werde selbst zur Besucherin.

19. Mai: Fahrt nach Berlin zur Lesung meiner Freundin Dagrun Hintze. Spätnachts fröstelnd vor einer Kneipe anstoßen.

20. Ich denke über #FreundlicheÖkonomie nach.

21. Treffe meine alte Liebe in München, was alle paar Jahre vorkommt und immer ein Anlass zur Freude ist.

22. Beim CoWorking zerschießt sich meine Webseite. Keine weiß, warum. Brutale Zäsur.

23. Im Filmpalast Salzwedel der Dokumentarfilm: Moleküle der Erinnerung.

24. Viel zu viel Internet Solitaire. Am Ende: Webseite gesperrt.

25. Stranden auf Bahnhöfen. Am häufigsten in Uelzen. Gewinn: meist kommt eine Anstiftungsgeschichte heraus.

26. Lesen: Im Grunde gut. Von Rutger Bregman. Sollte Schullektüre sein.

27. Monetarisiere meine #Freitagsbriefe. Das heißt, ich ziehe mit ihnen zu Steady um. Die Menschen müssen Mitglieder werden und etwas zahlen (schon ab € 3 monatlich zu haben), um sie zu lesen. Die Briefe lassen sich seit Dezember auch verschenken = best Business-Entscheidung ever.

28. Lesen: „Verlernen – Denkwege bei Hannah Arendt“ von Marie Luise Knott.

29. Zitat: „Ich bin in der Tat heute der Meinung, dass das Böse immer nur extrem ist, aber niemals radikal, es hat keine Tiefe auch keine Dämonie……… Tief aber, und radikal ist immer nur das Gute.“ H.A.

30. 9 Nächte in Venedig, fast Wand an Wand mit der berühmten Sammlung von Peggy Guggenheim.

31. Gondelfahrt. Früher als touristisch verachtet. Spektakuläre Erfahrung.

32. Nachtzug von Venedig nach München. Schlafe kaum eine Minute. Trotzdem liebe ich es.

33. Poste mein Unbehagen bzgl. der ganzen Mind Set Tools- und Tricksanpreisungen. Interessiert keinen Menschen.

34. Schreibe im Weihnachts-Clubinar des Magnetproduktclub einen Oriki Lobgesang auf mich. Sollte das öfter tun.

35. Sitze mit Freundinnen bis ein Uhr morgens um den Küchentisch.

36. Treffe die Netzwerkfreundin Manuela Motzel analog in München, verbunden mit einem grandiosen Mittagessen beim Italiener.

37. Ausstellung: Sammlung Peggy Guggenheim, Venedig.

38. Stehe immer wieder vor sieben Uhr auf, um Yoga zu machen.

39. Versorge die Katzen der Nachbarn und heize für sie ein. Fürsorge macht Spaß.

40. Bringe ein Buch zur Welt. „Spaziergang zum Hochzeitsbaum und 33 weitere Anstiftungen zur Freude“

41. Feiere eine analoge Buchparty in meinem Dorf.

42. Ute Blindert lädt mich ein, bei Never Lunch Alone über Freude als revolutionäre Kraft zu sprechen.

43. Lesen: Lynn Twist Die Seele des Geldes.

44. Dank der wunderbaren Carina Schimmel, unermüdliche Schürferin im Bergwerk der Apps, Plattformen und Tools, werde ich auf Ko-Fi.com aufmerksam. Da steht jetzt meine virtuelle Kaffeekasse.

45. Konzert: Patti Smith live!

46. 2 Nächte mit Kamera und guter Laune in Fulda.

47. Ich muss ein bisschen weinen, als Patti auf der Bühne erscheint.

48. Besuch von einer Hamburger Freundin und Kollegin, die mich daran erinnert, wie wir bei ihrem letzten Besuch vor Jahren auf der Terrasse saßen und rauchten. Vorher Jahre nicht, nachher Jahre nicht. Und: Der Zigarettenautomat hängt noch an der selben Stelle im Dorf.

49. Carina Schimmel interviewt mich für ihren Podcast für wunderbare Gedanken.

50. Es gibt immer eine Möglichkeit, den Moment mit mehr Liebe zu betrachten, ist mein wunderbarer Gedanke über den wir wunderbar sprechen.

51. London. Finde das kleine Restaurant wieder, in dem ich vor 3 Jahren mit einer Freundin, die in den USA lebt, gegessen habe. Freude im Jetzt und Freude von damals sitzen mit mir am Tisch.

52. Lesen: Anleitung zum Müßiggang von Tom Hodgkinson

53. Zitat: Hauptsache, ich kanns (Titel von Brand eins).

54. Beste Business Mentorin übers Jahr für mich da: Maren Martschenko

55. Relativ spontan beim Women’s Hub in München angemeldet. Grandiose Netzwerkveranstaltung.

56. Treffe dort Netzwerkkollegin Andrea Mühleck in analog.

57. Ausstellung: 2 Tage Biennale Venedig.

58. Beim Spaziergang ums Dorf springt ein Reh neben mir auf.

59. Sonnenuntergänge am Feldrand.

60. Lesen: „Unsere Welt neu denken“ von Maja Göppel

61. Der Lebensmittelladen im nächsten Dorf, der zu einer Kette gehört und viele Menschen in vielen Dörfern versorgt, macht nach über 80 Jahren zu. Innerhalb von 2 Wochen ist alles abgewickelt. Keine*r wusste Bescheid. Der Eigentümer hat noch 4 andere Läden und Geld wie Heu. Wir haben jetzt alle eine Meinung davon, wie schlechter Kapitalismus funktioniert.

62. Keine Croissants mehr am Samstag.

63. Kein DIE ZEIT spontan kaufen.

64. Ziehe im Frühsommer mit PC und allem drum und dran in meinen Freudepalast, das Gartenhäuschen. Herrliche Arbeitsumgebung. Höre kein Telefon. Kann nur mit Aufwand zwischendurch an den Kühlschrank laufen.

65. Schenke mir zum Geburtstag eine Jahresmitgliedschaft bei Caroline Myss.

66. Schaue mir sämtliche Interviews des Radically Reframing Age Summits von Maria Shriver an.

67. Zitat: The measure of success is joy (Deepak Chopra)

68. Bis Weihnachten haben über 100 Exemplare von „Spaziergang zum Hochzeitsbaum und 33 weitere Anstiftungen zur Freude“ ihren Weg zu Leser*innen gefunden.

69. Die Katze, die mich adoptiert hat und ich feiern 2 ½ jährige Familienzusammenführung.

70. Ausstellung: Fujiko Nakaya Nebel / Leben

71. Jahresauftakt mit der LinkedIn Booster Woche von Ute Blindert.

72. Lesen: Die Kunst, sich zu verlieren von Rebecca Solnit.

73. Am Ende des Jahres 48 Anstiftungen zur Freude, 27 #Freitagsbriefe geschrieben  und 2 Auf der Spur der Freude eine Abenteuerreise durchgeführt.

74. € 487, 44 aus Mitgliedschaften und Kaffee-Spenden exkl. Dez. ist meine Weihnachtsausschüttung aus dem Briefeschreiben des Jahres, seit halt meine #Freitagsbriefe Mitgliedschaften in der Welt sind und meine virtuelle Kaffeekasse auf Kofi.com steht.

75. Zitat: Du kannst keine großen Eindrücke hinterlassen, wenn du immer auf Zehenspitzen gehst (?)

76. Komme zur Wiesn Zeit bei der Verwandtschaft von Freunden in München-Schwabing unter. Wir sitzen auf der Couch, trinken Weißwein und schauen im Fernsehen einen niederbayerischen Krimi an.

77. Hole im Februar die Wäsche aus dem Keller. Meine Haustür lässt sich nicht mehr öffnen. Bin für einen Tag aus meinem Haus ausgeschlossen.

78. Ausstellung: JR – Chronicles.

79. Kriege es noch immer nicht hin, mich regelmäßig um meine Buchhaltung zu kümmer.

80. Trenne mich endlich von meinem Bauunternehmer. Nächstes Jahr brauche ich jemanden, der mein Dach fertig macht.

81. Ich entdecke mich selbst wieder als Autorin mit Veröffentlichungen und auch Preisen, immer noch im Netz.

82. Zitat: Laudator war der Autor und Kritiker Hellmuth Karasek, der vor allem die hohe Qualität der mit 1500 Euro Preisgeld belohnten Siegererzählung „Im Vorgarten ein totes Kamel“ von Eva Scheller aus Hamburg lobte. „Eine beklemmende Geschichte, dicht, genau, voller Unbehagen und Geheimnis“, hatte die Jury geurteilt. (Hamburger Abendblatt).

83. Lesen: Das große Los von Meike Winnemuth

84. Plane einen größeren Essay über Wurzeln zu schreiben. Beginne mit Recherche und plötzlich bekommt nahezu alles einen Aspekt von Wurzeln und Verwurzelung.

85. In unserem kleinen Dorf feiern wir recht großstädtisch Weihnachten mit einem Walking Dinner. 2 Vorspeisen, 1 Hauptgericht, 1 Nachtisch, 1 Absacker am Feuerkorb, 5 verschiedene Lokalitäten. Ich glaube, das war der längste lustige Abend meines Lebens.

86. Während ich Kürbis-Grünkohl-Lasagne vorbereite, schaue ich „Paddington, der Bär“. Weiß jetzt endlich, was es mit den Marmeladenbroten und der Queen auf sich hat.

87. Selbstporträt Workshop mit Ann Sophie Detje.

88. TELKOS und Co-Working mit Ricarda Kiel und Kathrin Bach.

89. Lesen: Unverfügbarkeit von Hartmut Rosa

90. Ich schreibe den Artikel „Eine Spur roter Herzen“ und verkünde den Plan, in 2022 100.000 Menschen zur Freude anzustiften.

91. Ausstellung: 1 Tag Documenta in Kassel.

92. Sichtbar im Netz Challenge von Simone Naumann als Geschenk zum Internationalen Frauentag.

93. Entdecke köstliches indisches Restaurant in der sachsen-anhaltinischen Provinz.

94. Besuch meines Lieblingspatensohns, der uns bei schönstem Wetter sehr langsam und bedacht in seinem Tesla in den Schlosspark Krumke fährt.

95. Liege in Glastonbury auf dem Rücken und blicke in die Zweige hundertjähriger Bäume.

96. Denke über den Tod nach und hoffe, erst zu sterben, wenn ich damit einverstanden bin.

97. Stelle mir einen Business Entwurf für die nächsten 30 Jahre vor.

98. Zitat: Alles ist gut, auch wenn es nicht gut ist (ich).

99. Merke, wie mir die Rückschau hilft, die Vorschau bzw. Planung für 2023 besser zu strukturieren.

100. Lesen: The Book of Hope von Jane Goodall.

Vintage Cupid Illustration

Comments (2)

  1. Liebe Eva,

    Welch‘ großartige Idee, einen Jahresrückblick in dieser Form zu verfassen. An vielen Stellen konnte ich richtig eintauchen in deine Ein-Satz-Welt und damit teilhaben am Reichtum deines Jahres 2022. Herzlichen Dank dafür!

    Herzensgrüße vom# Chiemsee
    Ulrike

    • Liebe Ulrike, vielen Dank für die Würdigung meines Jahrs 2022. Die Idee zu den 100 Punkten habe ich von Maren Martschenko; und die hat sie von Austin Kleon. „Steel like an artist“, kann ich da nur zitieren. Ich merke, der Effekt von solchen Rückblicken ist (auch z.B. von #reflectandlearn, dass ich immer wieder in die Resonanzräume der Erinnerung eintreten kann, und die Tage/das Leben weniger durchrutschen.

      Ich bin gerade in Paris, noch bis morgen, und grüße herzlichvon dort zurück! Eva

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