Kürzlich strandete ich wieder einmal für zwei Stunden am Hundertwasserbahnhof in Uelzen. Wie alle Bahnhöfe ist auch dieser trotz seiner architektonischen Spielereien ein unwirtlicher Ort. Kaum Sitzgelegenheiten für Wartende, zugig an allen Ecken und Enden. Und ich hatte nicht einmal ein Buch dabei.
Laune? Eher fragwürdig.
In der Bahnhofsbuchhandlung fand ich einen Inspector-Lynley-Krimi von Elisabeth George, der im englischen Städtchen Ludlow spielt, das ich schon dreimal besucht habe. Immerhin ein Lichtblick.
Dann entdeckte ich auch noch eine Bank im Schatten, auf der eine junge Frau saß. Ein Kind im Buggy, das andere sprang herum. Es blieb: genug Platz für mich. Ich durfte mich dazu setzen. Vielleicht 10 Minuten später erschien der dazugehörige Vater. Es entspann sich ein Gespräch übers Stranden auf Bahnhöfen.
Die Familie war auf dem Weg in die nächste Kleinstadt zum Eisessen. Weil der 3-jährige Sohn so gerne Zug fuhr, blieb das Auto daheim. Leider hatten sie die Gleise verwechselt, so war ihr Zug ohne sie abgefahren. Es wurde viel gelacht beim Erzählen. Auch über das Missgeschick der verpassten Verbindung.
Das junge Paar war ganz zauberhaft. Und großzügig mit seiner Freundlichkeit. Sie waren auch zauberhaft mit ihren Kindern.
Mich hat die Begegnung beglückt. Ich möchte sie nicht missen. Meine Laune nachher? Prächtig.
Zwei Tage später erzählt eine Freundin, in dem Buch, das sie gerade lese, gäbe es eine Bank an einem lauschigen Plätzchen mit der Aufschrift „Surprised by Joy“.
Das ist es, dachte ich. Genau das ist mir am Uelzener Bahnhof passiert. Ich wurde von Freude überrascht. Dort, wo ich die Freude gar nicht vermutet hätte, war sie plötzlich leibhaftig da.
Das ist meine Anstiftung für diese Woche: in welchen Situationen hat dich schon einmal Freude überrascht? Und was wäre, wenn du in den nächsten Tagen immer wieder davon ausgehen würdest, dass die Freude dich überrascht, ganz egal, in welche Situationen du dich begibst?
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Surprised By Joy
Kürzlich strandete ich wieder einmal für zwei Stunden am Hundertwasserbahnhof in Uelzen. Wie alle Bahnhöfe ist auch dieser trotz seiner architektonischen Spielereien ein unwirtlicher Ort. Kaum Sitzgelegenheiten für Wartende, zugig an allen Ecken und Enden. Und ich hatte nicht einmal ein Buch dabei.
Laune? Eher fragwürdig.
In der Bahnhofsbuchhandlung fand ich einen Inspector-Lynley-Krimi von Elisabeth George, der im englischen Städtchen Ludlow spielt, das ich schon dreimal besucht habe. Immerhin ein Lichtblick.
Dann entdeckte ich auch noch eine Bank im Schatten, auf der eine junge Frau saß. Ein Kind im Buggy, das andere sprang herum. Es blieb: genug Platz für mich. Ich durfte mich dazu setzen. Vielleicht 10 Minuten später erschien der dazugehörige Vater. Es entspann sich ein Gespräch übers Stranden auf Bahnhöfen.
Die Familie war auf dem Weg in die nächste Kleinstadt zum Eisessen. Weil der 3-jährige Sohn so gerne Zug fuhr, blieb das Auto daheim. Leider hatten sie die Gleise verwechselt, so war ihr Zug ohne sie abgefahren. Es wurde viel gelacht beim Erzählen. Auch über das Missgeschick der verpassten Verbindung.
Das junge Paar war ganz zauberhaft. Und großzügig mit seiner Freundlichkeit. Sie waren auch zauberhaft mit ihren Kindern.
Mich hat die Begegnung beglückt. Ich möchte sie nicht missen. Meine Laune nachher? Prächtig.
Zwei Tage später erzählt eine Freundin, in dem Buch, das sie gerade lese, gäbe es eine Bank an einem lauschigen Plätzchen mit der Aufschrift „Surprised by Joy“.
Das ist es, dachte ich. Genau das ist mir am Uelzener Bahnhof passiert. Ich wurde von Freude überrascht. Dort, wo ich die Freude gar nicht vermutet hätte, war sie plötzlich leibhaftig da.
Das ist meine Anstiftung für diese Woche: in welchen Situationen hat dich schon einmal Freude überrascht? Und was wäre, wenn du in den nächsten Tagen immer wieder davon ausgehen würdest, dass die Freude dich überrascht, ganz egal, in welche Situationen du dich begibst?
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